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Stressfasten: Gehe langsam

Weil der Arbeitsalltag und unser Leben immer schneller werden, gibt es alleine in Österreich über eine Million vom Burnout gefährdete Menschen. Auch psychische Erkrankungen sind seit dem Jahr 2009 um 184 Prozent gestiegen. Deshalb gilt es gegenzusteuern, solange es nicht zu spät ist.

„Ö3-Wecker“ mit Robert Kratky, 27. Februar 2015

Wir von Hitradio Ö3 haben deshalb beschlossen, in der Fastenzeit Geschwindigkeit rauszunehmen und zu entschleunigen. Wer nämlich rechtzeitig achtsam mit sich selbst umgeht, ist weniger gestresst und bleibt gesund.

Ö3-Reporterin Gabriela Euler-Rolle hat mit der Psychologin, Glücksforscherin und Entschleunigungsexpertin Heide-Marie Smolka acht Tipps in acht Tagen zusammengestellt, wie Du mit einfachen Tricks Deinen Alltag nach dem Motto „Weniger ist mehr“ gestalten und so entspannter durchs Leben gehen kannst.

Tipp 1: Weg mit Multitasking!

Eine Szene aus dem Alltag: Das Kind hängt am Bein, in der Küche brodelt das Abendessen, dazwischen klingelt das Telefon und im Fernseher laufen die Nachrichten. Lass das. Es hat keinen Sinn, alles gleichzeitig machen zu wollen. Multitasking bringt nichts außer Stress. Mach lieber eines nach dem Anderen!

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Tipp 2: Weg mit Stresswörtern!

„Ich muss nur noch schnell zur Bank und dann noch schnell einkaufen!“ Sätze wie diese stressen uns ungemein. Denn Wörter wie z.B. „schnell“ suggerieren unserem Unterbewusstsein Stress. Oft ist das Wort „schnell“ dann auch noch mit dem Wort „muss“ kombiniert, was zusätzlich Druck erzeugt. Auch das Sprechtempo kann mir Stress machen. „Wer sehr schnell spricht, vermittelt das Gefühl, dass alles schnell gehen muss“, sagt die Entschleunigungsexpertin Heide-Marie Smolka. Achte deshalb auf Dein Sprechtempo und lass Stresswörter wie „schnell“ oder „muss“ einfach weg.

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Tipp 3: Weg mit dem Erledigungswahn!

Während Du im Wald spazieren gehst, rattert’s im Hirn und es fällt Dir ein, was es noch alles zu tun gibt. Ganz schlecht, sagt die Entschleunigungsexpertin Heide-Marie Smolka. Wer nämlich ständig in die Zukunft schweift, macht sich innerlich Stress und kann nicht das genießen, was er eigentlich gerade macht. „Der Waldspaziergang wird erst zum Genuss, wenn ich die Vögel zwitschern höre und den Wald rieche.“ Deshalb stell Dir ein „inneres Stoppschild“ gegen die Zukunft auf und vergiss Deine ständigen To–Do-Listen.

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Tipp 4: Vergeudete Zeit nutzen

Oft im Leben gibt es Momente, die einem Stress machen, obwohl man daran gar nichts ändern kann. Wenn man im Stau steht, wenn man an der Kassa im Supermarkt warten muss. Diese Zeit kann dazu genutzt werden, den eigenen Stresslevel zu senken.

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Tipp 5: Faulheit zulassen

Nichtstun und Meditation helfen beim Besserfühlen und stärken das Immunsystem. Allerdings fällt es uns zunehmend schwerer, den Dauerturbo abzuschalten und Faulheit zuzulassen. Wie es trotzdem geht, weiß Expertin Heide-Marie Smolka:

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Tipp 6: Bewusst nicht erreichbar sein

Durch die ständige Erreichbarkeit sind wir in einer Art „Standbymodus“, der uns unbewusst stresst und uns innerlich beschleunigt. Am besten ist es, sich zur Gewohnheit zu machen, das Handy zwischendurch für eine halbe Stunde abzuschalten, sagt Psychologin Heide- Marie Smolka.

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Tipp 7: Atmen den Stress einfach weg

Atmen ist der Schlüssel zur Entschleunigung. Egal ob beim Yoga oder bei der Meditation, bei jeder Entspannungstechnik spielt das Atmen eine Rolle. Wie das geht? Mit dem sogenannten „Stressbarometer“, einem Trick, wie es schneller geht, sich „ruhig zu atmen“.

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Tipp 8: Gehe langsam

Man kann den Geist tatsächlich über den Körper überlisten - in der Psychologie spricht man von Bodyfeedback. Verlangsame ich meine Gangart oder mein Sprechtempo, signalisiere ich dem Geist, dass ich gelassener bin.

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Stressfasten- was bringt es eigentlich?

Durch den wirtschaftlichen Druck vieler Firmen steigt das Arbeitstempo, durch Internet und Handy steigt das Tempo in der Kommunikation, immer muss man erreichbar sein, immer sofort zurückschreiben. Das alles tut uns nicht gut. Was aber bringt es wenn ich Tempo aus meinem Leben rausnehme und warum soll ich das überhaupt?

Stress ist auf Dauer extrem gesundheitsgefährdend

Körper und Geist laufen ununterbrochen auf Dauerturbo, das kann nicht gut sein, sagt die Entschleunigungs-Expertin Heide Marie Smolka. Es beginnt mit Kopfschmerzen, Magenschmerzen, Schlafstörungen, dann kommen Angstzustände dazu und das Burnout kann bis zur Depression führen. In Österreich gibt es immerhin eine halbe Million von Burnout betroffene Menschen und 1,1 Millionen Menschen gelten als gefährdet.

Der Körper und Geist sind ständig hochgefahren, ähnlich wie bei Flucht oder bei extremer Angst. Das hat zur Folge, dass der Cortisolspiegel zu hoch ist, was wiederum schlecht für das Immunsystem ist und krank macht.

Nachhören:

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