Erstversorgung eines Verletzten auf der Piste

Bergrettung Vorarlberg

Bergung auf der Skipiste - Wer zahlt?

Die dritte Semesterferienwoche in Österreich ist angelaufen - viele sind im Skiurlaub und erleben diese Tage unfallfrei. Die Kosten bei einem Notfall oder einer Suchaktion können schnell ein paar tausend Euro ausmachen. Wer nicht richtig versichert ist, muss zahlen. Und das sind nicht wenige: Gut ein Drittel der Verunglückten im alpinen Gelände sind nicht oder nur unzureichend versichert.

„Ö3-Wecker“ mit Robert Kratky, 19. Februar 2015

Es spielt keine Rolle, wo und wie der Unfall passiert: Egal ob beim Freeriden im Gelände, beim Wandern im Gebirge oder auch mitten auf der Skipiste - das macht bei einem Einsatz keinen Unterschied. Martin Burger, Geschäftsstellenleiter der Bergrettung Vorarlberg, stellt die Rechnungen für solche Einsätze aus. Und das kann mitunter recht teuer werden, sagt er im Gespräch mit Ö3-Reporterin Lisa-Maria Rümmele:

„Wenn es um einen Flugrettungseinsatz geht, also wenn der Notfallhubschrauber kommt, kostet das 4.000 bis 5.000 Euro. Bei einer längeren Suchaktion, die über zwei Tage dauert, ist man dann schon bei einer Größe von 10.000 Euro.“

Dabei ist es auch egal, ob man auf oder abseits der Piste fährt, das Verhalten hat keinen Einfluss auf die Rechnung. Für die Bergretter zählt nur die Rettung der Verletzten, sagt Burger: „„Man darf nicht immer gleich alle verteufeln, die abseits der Pisten fahren. Wir verurteilen nicht, sondern wir beurteilen die Lage.“

Beitrag aus dem „Ö3-Wecker“ nachhören:

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Versicherungsschutz bei jedem anders

Ob Versicherung über die Kreditkarte, Unfallversicherung, Sportverein oder ÖAMTC: Wichtig ist die Klausel mit den Bergungskosten. Diese können gar nicht oder nur teilweise gedeckt sein. Wer sich nicht informiert und ausreichend versichert, muss zahlen. Immer wieder ist Martin Burger dann mit wütenden und fassungslosen Menschen konfrontiert, die solche Rechnungen nicht bezahlen wollen. Das wiederum ärgert Martin Burger:

„Es ist für mich einfach nicht stimmig, dass ich mir zwar mehrere Tage Urlaub in einem teuren Skigebiet leisten kann, aber an eine Versicherung denke ich dabei nicht. Und hinterher jammere ich über 5.000 Euro für die Hubschrauberbergung.“

Verletzter wird mit Hubschrauber abtransportiert

Bergrettung Vorarlberg

Grundsätzlich informiert die Bergrettung bei einem Einsatz über mögliche Varianten der Bergung und versucht auch den etwaigen Wünschen der Verletzten entgegen zu kommen. Schlussendlich ist die Art der Bergung aber immer eine medizinische Entscheidung und hängt auch von der geografischen Situation ab – an abgelegenen Orten ist meist nur eine Bergung per Hubschrauber möglich, auch wenn eine Bodenbergung wesentlich billiger wäre. Zum Vergleich: Eine Bergung per Hubschrauber kostet gut 5.000 Euro, wird der oder die Verletzte am Boden, also per Akja, über die Piste abtransportiert, betragen die Kosten durchschnittlich 200 Euro (das hängt von Tarifen der Pistenrettung der jeweiligen Skigebiete ab).

Gut versichert ist man auf jeden Fall über alpine Vereine wie Naturfreunde oder Alpenverein.
Oder man geht den direkten und gleichzeitig günstigsten Weg: Als Förderer der Bergrettung. Um 24 Euro pro Jahr ist die ganze Familie bei alpinen Rettungskosten mitversichert.