Fünf Millionen Dollar für den Oscar-Sieg

Bradley Cooper, Julianne Moore, Benedict Cumberbatch, Reese Witherspoon - sie alle haben am Sonntag die Chance auf einen Oscar. Ob sie den aber wirklich kriegen, das hängt nicht nur davon ab wie gut sie im Film waren, sondern auch wie gut sie Wahlkampf geführt haben.

„Ö3-Wecker“ mit Robert Kratky, 19. Februar 2015

Denn auf der Leinwand zu überzeugen, reicht schon lange nicht mehr aus, um sich die Stimmen der Oscar Academy zu sichern. Wer einen Oscar will, der muss fast wie ein Politiker um Stimmen werben. Und da das Rennen in Sachen „bester Film“ so knapp ist wie schon lange nicht mehr, hatten es auch die Oscar-Kampagnen in sich: „Es ist bis zur letzten Sekunde gekämpft worden“, sagt Tim Gray, der Oscar-Experte des Branchenmagazins „Variety“, eine der zentralen Figuren im Wettkampf um den Oscar. Denn seine Meinung zählt. Bevor sie ihre Stimme abgeben, lesen viele Academy-Mitglieder seine Artikel oder sprechen auf den zahlreichen Pre-Oscar-Parties mit ihm persönlich darüber, für welchen Film sie stimmen sollen: „Sie reden gerne mit mir, sie wollen meine Meinung wissen!“

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Geht es nach seiner Einschätzung, geht der Oscar für den besten Film an die Hollywood-Satire „Birdman“. Geld würde er aber nicht drauf verwetten. Dafür ist das Rennen dieses Jahr zu knapp. „The Imitation Game“, „American Sniper“ und „Boyhood“ haben ebenfalls gute Chancen. Dementsprechend intensiv waren auch die Oscar-Kampagnen der Filmstudios. Die Stars der Filme sind von einem Event zum nächsten gejettet, um möglichst viele Academy-Mitglieder im persönlichen Gespräch von sich und ihrem Film zu überzeugen. Es wurden Fernsehspots geschaltet, die nur auf die Oscar-Jury abgezielt haben, und unzählige Parties geschmissen. „Insgesamt kann so eine Oscar-Wahlkampfkampagne bis zu fünf Millionen Dollar kosten“, erklärt Tim Gray.

Eine Investition, die sich auszahlt, denn ein Oscar bedeutet in den meisten Fällen einige Millionen zusätzliche Einnahmen an den Kinokassen. Wer die Oscars heuer bekommt, steht bereits fest. Das Voting ist beendet. Bis Samstag werden die Stimmen ausgezählt.