Nein oder Ja? Tsipras setzt bei Referendum auf einen Trick

Am Sonntag wird die Bevölkerung Griechenlands darüber entscheiden, ob sie die Forderungen der Geldgeber akzeptiert oder nicht. Bei den Stimmzetteln zum Referendum wird mit einem kleinen Trick gearbeitet.

Wer den Stimmzettel genau anschaut, entdeckt, dass nicht zwischen Ja und Nein entschieden werden kann, sondern zwischen Nein und Ja. Für die Abstimmung wurde das Kästchen für Nein („Oxi“) an die oberste Stelle auf dem Stimmzettel gesetzt. Wer für Ja („Nai“) stimmen will, kreuzt also das untere Kästchen an.

Ein kleiner, aber vielleicht entscheidender Kniff, um die Gunst der abstimmungsberechtigten Griechen leicht zu beeinflussen. Die linksgerichtete Regierung in Athen, die sich klar gegen die Forderungen der Gläubiger gestellt hat, werde zwar ein „Ja“ der Wähler respektieren. „Wir werden aber nicht diejenigen sein, die sie ausführen“, erklärte der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras. „Wenn das griechische Volk einen gedemütigten Ministerpräsidenten will, gibt es da draußen einige. Aber ich werde es nicht sein.“

Mehr dazu in Kein „gedemütigter“ Ministerpräsident (ORF.at)