Walter Dunger/Hitradio Ö3
Neu in den Austro-Charts: „Hand in Hand“ von Julian Le Play
Am Anfang war der Poet am Boden zerstört: „Letzten Winter bin ich am frostigen Fenster in Wien gestanden und habe Dinge vermisst, die weit in der Zukunft lagen. Städte, in denen ich vorher noch nie war. Menschen und Momente, die ich noch nicht kannte. Musik, die noch nicht geschrieben war. Über mir ein Schwarm von Vögeln in großem Bogen raus aus der Stadt. Da habe ich gewusst: Da will ich mit. Mit den Zugvögeln. Hinter der Sonne her.“ Kurz darauf ist er abgezwitschert. Mit einem Linienflieger.
Max Parovsky
In der Nähe von Bordeaux hat Julian Le Play mit seinen Musikern, allen voran mit Lukas Hillebrand, einen stillgelegten Bauernhof zum Aufnahmestudio umfunktioniert. Der schwere Rotwein dürfte dort aber nur in Maßen geflossen sein. Denn das erste Ergebnis dieser Session, der neue Song „Hand in Hand“, kommt ungewohnt leichtfüßig und flott daher. Für Julians Verhältnisse beinahe schon Vollgas. „Der Uptempo-Beat stimmt mich gerade sehr positiv“, freut sich der umtriebige Wiener Singer/Songwriter, „je älter ich werde, desto fröhlicher werde ich offenbar.“ In seiner Heimatstadt für viele Menschen wohl nur schwer nachvollziehbar, weil natürlich genau gegenteilig unterwegs.
So klingt „Hand in Hand“
„Im Song geht’s um die ersten Stunden des Kennenlernens, um das Knistern im Bauch bei einer ganz intensiven Begegnung“, sagt Julian Le Play. Womit er auch auf dem dritten Album namens „Zugvögel“, das Ende April erscheinen wird, seinem Einserthema, der Liebe, treu bleibt. Live-Konzerte liebt er übrigens auch, daher zieht es ihn ab Mai mit seiner Band wieder auf große Tour durch Deutschland und Österreich. Am Ende hebt der Poet also ab, zum hoffentlich nächsten Höhenflug.
Milenko Badzic
Clemens Stadlbauer präsentiert die Rot-Weiß-Rot-Hits
Ö3-Musikredakteur Clemens Stadlbauer wuchs in Linz auf und studierte Theaterwissenschaft und Publizistik in Wien und Los Angeles. Nach seiner Zeit als Chefredakteur bei Radio CD International und bei der Wiener Stadtzeitschrift City wechselte er zu Hitradio Ö3, wo er seit Jahren als Musikjournalist tätig ist. Neben seiner Arbeit bei Ö3 hat er drei Bücher veröffentlicht, zuletzt 2003 den Roman „Quotenkiller“. Stadlbauer ist verheiratet und Vater einer Tochter.
