„I kenn Di Vo Wo“: Besinnliches von Seiler und Speer

Der neue Song ist anders. Ganz anders als „Ham kummst“. Ernst und nachdenklich. Aber das waren Seiler und Speer bei allem vordergründigen Schmäh ja immer schon.

Full House

Wanda haben es vorigen Dezember getan. Parov Stelar diesen Mittwoch. Und am Freitag treten Seiler und Speer in der Wiener Stadthalle auf. Drei aktuelle österreichische Acts, die binnen eines Jahrs Österreichs größte Location füllen. Das hat es zuletzt in den seligen Zeiten des Austro-Pop gegeben. „Nächstes Jahr spielen wir dann im Stadion oder auf einer Euro-Palett‘n am Stephansplatz“, sagt Christopher Seiler. „Uns ist beides wurscht.“

So klingt „I kenn Di Vo Wo“

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Seiler und Speer

Hitradio Ö3/Pfleger

Charts-Rekord

Mit ihrem Debütalbum halten sich Seiler und Speer mittlerweile seit 84 (!) Wochen in den Album-Charts der Ö3 Austria Top 40. Das kriegt schön langsam Andrea-Berg-Dimensionen. Und kein Ende in Sicht. So gesehen hätten es Seiler und Speer gar nicht nötig gehabt, einen neuen Song raus zu hauen. Fad war ihnen so auch nicht. An die neunzig Konzerte in Österreich und Deutschland haben sie heuer gespielt und soeben ist die dritte Staffel von „Horvathslos“ erschienen.

Ohne Schmäh

Im neuen Song „I Kenn Di Vo Wo“ geht es um Selbstfindung. „Es gibt Momente im Leben eines jeden Menschen, in denen man sich selbst nicht mehr erkennt“, sagt Christopher Seiler, und spielt dabei durchaus auch auf seine eigene Biografie an. „Drogensüchtig bin ich aber nicht, auch wenn im Text die Rede davon ist, dass der Körper ans mit dem Gift worden ist.“ Gift steht hier als Metapher für Stress, Alkohol, falsche Freunde oder was auch immer einen runter ziehen kann. Nachdenkliches für den Advent also. Apropos. „Der letzte Schnee“ hat jetzt schon, in der 84. Woche, die Anmutung eines Weihnachtsklassikers. Unbedingt einmal reinhören. Leider aktueller denn je.

Steckbrief: Seiler und Speer

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Clemens Stadlbauer präsentiert die Rot-Weiß-Rot-Hits

Song Contest
Clemens Stadlbauer

Milenko Badzic

Clemens Stadlbauer

Ö3-Musikredakteur Clemens Stadlbauer wuchs in Linz auf und studierte Theaterwissenschaft und Publizistik in Wien und Los Angeles. Nach seiner Zeit bei Radio CD, der Wiener Stadtzeitschrift „City“ und dem Monatsmagazin „Wiener“ wechselte er zu Hitradio Ö3, wo er seit Jahren als Musikjournalist tätig ist. Neben seiner Arbeit bei Ö3 hat er fünf Bücher veröffentlicht, darunter den Bestseller „Quotenkiller“. Stadlbauer ist verheiratet und Vater einer Tochter.

„Miss You“ von James Hersey

„Ö3-Hörercharts“ mit Sheyda Kharrazi, 8. Dezember 2016