La-La-Gate: Falscher Gewinner-Film verkündet

Ganz Hollywood hat sich einmal mehr im Dolby Theatre versammelt, um die besten Filme und Schauspieler des Jahres zu ehren. Gewinner des Abends war das Filmmusical „La La Land“. Nur bei der Kategorie „Bester Film“ war die Überraschung groß: Warren Beatty verkündete den falschen Siegerfilm.

Worst Case Scenario: Du stehst auf der Oscar-Bühne, freust dich über den Oscar für den besten Film und mitten in diesen Jubel platzt die Nachricht: Der Film hat gar nicht gewonnen. Hier ist der peinlichste Moment der Oscar-Geschichte:

Warren Beatty erhielt offensichtlich das Ersatzkuvert für die Kategorie „Best Actress in a Leading Role“:

Der Irrtum wurde zum Glück noch während der Show aufgeklärt:

Das für die Oscar-Umschläge verantwortliche Unternehmen PricewaterhouseCoopers hat sich für die Panne bei der Oscar-Verleihung entschuldigt. Den Laudatoren seien versehentlich die Umschläge für die falsche Kategorie überreicht worden, heißt es in einem Statement der Wirtschaftsprüfer, die seit Jahrzehnten auch für die geheime Zählung und Auswertung der Stimmen bei der Oscar-Abstimmung zuständig sind. "Wir untersuchen derzeit, wie das passieren konnte, und bedauern zutiefst, dass das vorgefallen ist." 

„Moonlight“ statt „La La Land“ bester Film

„Moonlight“ ist also zum besten Film gewählt worden. „La La Land“ war aber trotzdem der große Abräumer des Abends. Sechs von 14 Nominierungen konnten tatsächlich in Oscar umgewandelt werden, unter anderem für die beste Regie. Damien Chazelle ist damit der jüngste Oscar-Preisträger in dieser prestigeträchtigen Kategorie. Hauptdarstellerin wurde Emma Stone („La La Land“) wurde ebenso ausgezeichnet wie der Soundtrack des Films.

Alle Oscar-Preisträger 2017

Bester Hauptdarsteller wurde Casey Affleck („Manchester by the Sey“). Beste Nebendarstellerin wurde Viola Davis. Sie nahm den Preis für ihre kraftvolle Darstellung im Familiendrama „Fences“ unter Tränen entgegen. Mahershala Ali durfte für seine Darstellung eines Drogenhändlers in „Moonlight“ den Oscar als bester Nebendarsteller mit nach Hause nehmen.

Die schönsten Roben auf dem Red Carpet

Kein Oscar für „Toni Erdmann“

Die deutsch-österreichische Co-Produktion „Toni Erdmann“ mit Peter Simonischek ist bei der Oscar-Verleihung leer ausgegangen. Stattdessen ging der Preis für den besten fremdsprachigen Film an „The Salesman“ des iranischen Regisseurs Asghar Farhadi. Dieser hatte seine Teilnahme an der Gala in Hollywood aus Protest gegen die Einreisepolitik von US-Präsident Donald Trump abgesagt.

Can’t Stop The Feeling

Die Gala hatte mit einem musikalischen Einzug ins Dolby Theatre von Musiker und Schauspieler Justin Timberlake begonnen. Der 36-Jährige gab zum Auftakt mit Unterstützung zahlreicher Tänzer seinen Oscar-nominierten Ohrwurm „Can’t Stop The Feeling“ aus dem Animationsfilm „Trolls“ sowie Bill Withers’ Gute-Laune-Lied „Lovely Day“ zum Besten und brachte die anwesenden Gäste im Saal damit zum Tanzen. Einen Oscar gab es für den Song dann allerdings nicht - den schnappte sich nämlich „City Of Stars“ aus „La La Land“. Der Film erhielt auch den Oscar für die beste Filmmusik.

John Legend spielte „City of Stars“ und „Audition (The Fools Who Dream)“ aus „La La Land“ im Dolby Theatre live:

Jimmy Kimmel, Trump und Verdauungsprobleme

Moderator Jimmy Kimmel machte sich in seinem Eröffnungsmonolog mit einigen derben Scherzen über den neuen US-Präsidenten lustig. „Ich möchte mich bei Präsident Trump bedanken. Erinnert ihr euch noch an letztes Jahr, als jeder gesagt hat, dass die Oscars rassistisch seien?" sagte Kimmel mit Blick darauf, dass es im vergangenen Jahr viel Kritik an fehlenden schwarzen Nominierten gab. Dieses Jahr sei das anders. "Die Schwarzen haben die NASA gerettet, die Weißen Jazz, das nennt man Fortschritt“, sagte Kimmel zu Beginn der Verleihung am Sonntag und unter Anspielung auf einige der nominierten Filme.

Die von Trump als „absolut überbewertet“ bezeichnete Meryl Streep begrüßte Kimmel mit einem besonderen Applaus. Die anwesenden Stars gaben ihr spontan stehende Ovationen. Den Siegern riet Kimmel, sich zu freuen, schließlich bekämen sie die Chance, dass der Präsident „in Großbuchstaben über sie twittert, wenn er morgen früh um 5 Uhr Verdauungsprobleme hat“.

Während der Verleihung brachte Kimmel eine Touristengruppe ins Dolby Theatre. Er hatte die Besucher zuvor auf eine angeblich gewöhnliche Bus-Rundfahrt schicken lassen. Im Dolby Theatre sei ihnen ein Rundgang durch die Requisiten-Abteilung versprochen worden, sagte Kimmel. Stattdessen wurden sie empfangen vom Beifall der versammelten Hollywood-Stars:


„Ö3-Wecker“ mit Robert Kratky, 27. Februar 2017 (APA/dpa/WJLED)

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