Glaubwürdigkeit: Wer ist in Österreich top?

Glaubwürdigkeit ist den Österreicherinnen und Österreichern bei ihren privaten und beruflichen Entscheidungen so wichtig, wie kaum etwas anderes. Ehrlichkeit, Authentizität und das Halten von Versprechen sind die am häufigsten genannten Kriterien, damit Personen, Unternehmen und Institutionen als glaubwürdig empfunden werden.

Für das klar. Glaubwürdigkeits-Ranking wurden im April 2017 österreichweit 1.500 Personen zwischen 14 und 69 Jahren von Marketagent.com online befragt.

Die Top-Institutionen im Hinblick auf ihre Glaubwürdigkeit sind Feuerwehr, Rettung und Polizei. Die EU-Kommission, die österreichische Bundesregierung und die katholische Kirche finden sich am unteren Ende der Skala. Glaubwürdigste Persönlichkeit ist Hugo Portisch – vor Stefan Kraft und Marcel Hirscher.

Glaubwürdigkeit SpotlerInnen

Hitradio Ö3

Sebastian Kurz führt im Ranking

Die glaubwürdigsten Unternehmen sind im Einzelhandel, in Industrie und Technologie sowie der Energieversorgung zu finden. Als glaubwürdigster heimischer Politiker wird Sebastian Kurz genannt: 69,3 % bewerten ihn als sehr oder eher glaubwürdig, gefolgt von Hans Peter Doskozil (54,5 %), Kanzler Christian Kern (45 %) sowie Bundespräsident Alexander Van der Bellen (44,4 %). Das Ranking der internationalen Politiker führt Angela Merkel an: 38 % schätzen sie als sehr oder eher glaubwürdig ein. Schlusslichter sind Donald Trump (10,4 %) und Recep Tayyip Erdogan (5,7 %). Bei den NGOs bekommen das Rote Kreuz, Ärzte ohne Grenzen und SOS Kinderdorf die höchsten Werte.

Glaubwürdigkeit Persönlichkeiten

Hitradio Ö3

Faktoren für Glaubwürdigkeit

Die wichtigsten Kriterien, um Personen, Unternehmen und Institutionen als glaubwürdig zu empfinden, sind das Halten von Versprechen (80, 1%), Ehrlichkeit und Authentizität (78,9 %), und der respektvolle Umgang mit anderen (71,7 %). Ebenfalls sehr wichtig sind die Bereitschaft, Fehler einzugestehen (66,4 %), Integrität (63,1 %) sowie Offenheit und Transparenz (56,6 %).

57,4 % der Österreicherinnen und Österreicher sagen, dass Glaubwürdigkeit als Wert zukünftig noch an Bedeutung gewinnen wird. Zwei Drittel (65,7 %) nennen als Grund dafür, dass es immer schwieriger wird, zwischen wahren und falschen Informationen zu unterscheiden. 56,4 % finden, dass Falschnachrichten heute mittels sozialer Medien leichter verbreitet werden können und 42,3 % geben an, dass wirtschaftliche und politische Zusammenhänge immer komplexer werden, so dass man kaum mehr durchblickt. Und für 39 % werden Dienstleistungen und Produkte immer ähnlicher und austauschbarer.

Glaubwürdigkeit als zentraler Wert

Am wichtigsten ist Glaubwürdigkeit für die Befragten in der eigenen Familie (80,2 %) und im Freundeskreis (72,9 %). Für 73 % ist Glaubwürdigkeit außerdem der weitaus wichtigste Wert für private Entscheidungen, gefolgt von Sympathie (56,5 %) und Vertrautheit (52,7%). Im beruflichen Umfeld führen Kompetenz und Professionalität mit 72,4 % bzw. Glaubwürdigkeit mit 71 % Zustimmung die Liste der wichtigsten Werte an. Und: nahezu jeder/m (94,7 %) ist es wichtig, von anderen Personen als glaubwürdig empfunden zu werden.

Alle Ergebnisse

„Ö3-Drivetime-Show“ mit Olivia Peter, 16. Mai 2017 (CC)