Dunkelhäutiges Kind

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Lebensumstände: „Kind sein“ weltweit

In welchem Land kann man am längsten „Kind sein“ und wo wird Kindern die Kindheit gestohlen? Das zeigt ein kürzlich veröffentlichter Bericht der Kinderrechtsorganisation „Save the Children“.

Lange Sommerferien, den ganzen Tag spielen und oft unter Freunden sein. Das kann Kindheit sein. Bei einem Viertel aller Kinder weltweit, also 700 Millionen Buben und Mädchen, geht die Kindheit aber viel zu früh zu Ende, weil ihre Lebenssituation von extremer Gewalt, Krieg oder früher Verheiratung geprägt ist.

Die unbeschwerteste Kindheit haben Kinder in Europa, ganz vorne liegen Norwegen und Slowenien. Auch Finnland, die Niederlande und Schweden schneiden ziemlich gut ab. Deutschland ist auf Platz 10. (Österreich ist in dem Ranking nicht dabei.)

Die USA liegen lediglich auf Platz 36. Das hat zum Beispiel damit zu tun, dass Kinder in den USA weniger Frühförderung und weniger Sozialleistungen bekommen als in vielen Ländern Europas.

In diesen Ländern haben Kinder die sorglosesten Kindheiten:

1. Norwegen, Slowenien
3. Finnland
4. Niederlanden
5. Schweden
6. Portugal
7. Irland
8. Island
9. Italien
10. Belgien, Zypern, Deutschland, Süd-Korea

In diesen Ländern können Kinder am wenigsten lang „Kind sein“:

1. Niger
2. Angola
3. Mali
4. Zentralafrikanische Republik
5. Somalia
6. Chad
7. Süd-Sudan
8. Burkina Faso
9. Sierra Leone, Guinea

Quelle: Save the Children

Dunkelhäutiges Kind

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Die StudienautorInnen haben sich die Lebensumstände von Kindern in insgesamt 172 Länder angesehen. „Wir haben acht Indikatoren untersucht - darunter Sterblichkeit, Mangelernährung, Schulbesuch, Gewalt gegen Kinder um nur einige zu nennen – und diese Indikatoren zeichnen ein gutes Bild davon, wie Kinder ihre Kindheit verlieren“, sagt Claudia Kepp, Pressesprecherin von „Save the Children“.

Am größten sind die Probleme laut dem Bericht in West- und Zentralafrika. Niger steht dabei am unteren Ende der Liste. Insgesamt - das zeigt der Bericht - geht bei einem Viertel aller Kinder weltweit die Kindheit viel zu früh zu Ende. Das sind 700 Millionen Buben und Mädchen. Allerdings ist es so, dass man selbst in Niger Fortschritte sehen kann. Die Kindersterblichkeit ist beispielsweise im Vergleich zu 1990 um zwei Drittel zurückgegangen.

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