Eierschwammerl

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Kein Verlass auf Schwammerl-Apps

Experten warnen Schwammerlsucher einmal mehr vor leichtsinnigem Essen der Pilze. Und sie kritisieren Pilz-Apps, die nur einen Bruchteil der in Österreich wachsenden 5.000 Pilzsorten gelistet haben. Damit ist nämlich eine exakte Bestimmung kaum möglich.

Schwammerlsuchen liegt immer mehr im Trend. Laut dem Biologiezentrum in Linz gibt es in den letzten Jahren ein steigendes Interesse: Nicht nur bei Älteren, das Schwammerlsuchen kommt auch bei den jüngeren Generationen immer mehr in Mode.

Nach dem Essen kommen die Bedenken

Aber gerade bei den Jungen passiert es auch immer wieder, dass die Pilze ohne genaue Prüfung gegessen werden - und erst danach Bedenken auftauchen, so Otto Stoik vom Biologiezentrum Linz. Seiner Beobachtung nach habe die Leichtsinnigkeit im Umgang mit Pilzen zugenommen. Die Menschen unterschätzten die Gefahr, giftige Pilze zu essen, „da geht es oft um Leben und Tod.“

Kein Verlass auf Handy-Apps

Auch auf Handy-Apps würde sich der Experte nicht verlassen: „Von den 5.000 unterschiedlichen Pilzarten sind nur 300 bis 400 gespeichert“, da lasse sich kaum der richtige Pilz finden. „In den Apps werden zwar einzelne Pilze abgebildet und das zum Teil auch in sehr guter Fotoqualität. Aber zu jedem dieser einzelnen Pilze gibt es auch bis zu fünf ähnliche Arten, wo es dann schon schwierig ist mit Hilfe der App weiterzukommen. Dazu bräuchte man schon mehrere Abbildungen eines Pilzes aus unterschiedlichen Perspektiven um anhand seiner Merkmale auch wirklich festzustellen um welchen es sich genau handelt.“

Stoik warnt davor, einen unbekannten Pilz zu essen. Besser sei es, vor dem Verzehr die Pilze von einem Experten in einer Beratungsstelle prüfen zu lassen.

Die Ö3-Drivetime Show mit Oliva Peter, 9. Oktober 2017 (Jürgen Freimuth)