David Poisson

ALPINE SKI-WM IN SCHLADMING: ABFAHRT/ HERREN / SIEGEREHRUNG

Sportwelt trauert nach Unfall um Ski-Star David Poisson

Die Sportwelt trauert um den französischen Skifahrer David Poisson. Der 35-jährige Speed-Spezialist stürzte im Training des französischen Weltcup-Teams im kanadischen Nakiska und erlag seinen schweren Verletzungen.

„Niedergeschmettert von dieser Nachricht“, wurde der französische Verbandspräsident Michel Vion in einer Aussendung am Montagabend zitiert.

Der Skisport im Allgemeinen und der französische Verband im Speziellen ist am Montag erneut von einem tödlichen Trainingsunfall geschockt worden. 16 Jahre nach dem Sturz mit Todesfolge von Regine Cavagnoud in Österreich kam ihr Landsmann David Poisson in Kanada ums Leben. Dem 35-Jährigen wurde im Training in Nakiska/Alberta in Kanada ein Sturz zum Verhängnis.

Die Sportwelt ist zu tiefst betroffen. Dies zeigen viele Postings diverser Sportler und Sportlerinnen. Auch die Österreicher haben bereits auf Social Media, wie Facebook und Instagram, ihre Trauer ausgedrückt. So zum Beispiel auch Felix Neureuther, Hannes Reichelt und der Österreichische Verband (ÖSV).

So schreibt zum Beispiel Felix Neureuther auf Facebook: „Solche tragischen Nachrichten machen mich unendlich traurig. Ich wünsche der Familie ganz viel Kraft! Wir werden Dich immer in unserem Herzen behalten mein Freund. RIP David“. Die beiden dürften sich auch privat sehr gut verstanden haben.

Auch der Österreichische Verband (ÖSV) verlieh - auch auf Französisch - seinem Mitgefühl Ausdruck. „Das österreichische Ski-Team ist zutiefst erschüttert. Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei der Familie und der französischen Equipe“, hieß es.

Der größte Erfolg des Speed-Piloten war der Gewinn von WM-Bronze in der Abfahrt 2013 in Schladming. Er landete damals am 9. Februar hinter dem Norweger Aksel Lund Svindal und Dominik Paris aus Italien, schnappte dem viertplatzierten Steirer Klaus Kröll um 38/100 den Podestplatz weg. Im Weltcup schrieb Poisson zuletzt heuer am 21. Jänner in Kitzbühel beim Sieg von Paris als Zwölfter an. Eine Woche später schied er in den beiden Rennen von Garmisch-Partenkirchen jeweils aus.

In Nakiska bereitete sich Poisson mit den anderen Abfahrern des französischen Verbandes (FFS) auf die ersten Speed-Weltcuprennen des Winters am letzten November-Wochenende in Lake Louise vor. In einer FFS-Mitteilung äußerte sich Präsident Michel Vion geschockt. „Niedergeschmettert von dieser Nachricht. Wir nehmen am Schmerz seiner Angehörigen in diesem speziell schwierigen Moment teil.“

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Poisson, Olympia-Siebenter in der Abfahrt 2010 in Vancouver, stammte aus der Region Annecy in der Nähe der Schweizer Grenze, schaffte den großen Durchbruch trotz WM-Bronze aber nie ganz. Im Weltcup war er nur einmal auf dem Podest gestanden. Ende Dezember 2015 preschte er in Santa Caterina auf den dritten Platz vor. Zwei Wochen vor dem Gewinn von WM-Bronze hatte er das Podest in der Kitzbüheler Hahnenkammabfahrt als Vierter nur um 24/100 knapp verpasst.

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Cavagnoud war am 31. Oktober 2001 in der Universitätsklinik Innsbruck ihren Verletzungen erlegen. Die hatte sich die damalige Super-G-Weltmeisterin zwei Tage zuvor während des Trainings bei einer Kollision mit dem deutschen Nachwuchstrainer Markus Anwander auf dem Pitztaler Gletscher zugezogen.

Poisson war Vater eines eineinhalbjährigen Sohnes. Sein eigener Vater war erst vor 15 Tagen verstorben. Poisson ist der vierte französische auf der Piste tödlich verunfallte Speed-Fahrer der Nachkriegszeit. 1970 brach sich Michel Bozon in der Weltcup-Abfahrt von Megeve das Genick. Michel Dujon kollidierte 1975 in Val d’Isère mit einem Masten und zog sich ebenfalls tödliche Verletzungen zu. 2001 kam Cavagnoud ums Leben.

(apa/ Anastasia Lopez/Jana Petrik)