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Ernährung: Diese Superfoods kannst du dir sparen
Dem „Superfood“ Weizen- und Gerstengras werden wahre Wunderkräfte zugeschrieben. Die Nahrungsergänzungsmittel beseitigen angeblich krebserregende Giftstoffe im Körper, hellen die Stimmung auf und unterstützen den Kreislauf. „Zu verdanken ist das der ungewöhnlichen Nährstoffdichte“, so vermarkten Anbieter Gräsersaft, -pulver und -dragess, oft zu hohen Preisen.
„Supergräser“ mit Pestiziden belastet
Aus Sicht von Ernährungsexperten ist der Hype um die „Supergräser“ bedenklich. „Für Gersten- und Weizengras liegen weder offizielle Nährwerte, noch glaubwürdige Studien vor“, so Angela Clausen, Expertin für Nahrungsergänzungsmittel bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.
Das sagen Studien
Die Experten von Medizin Transparent, einer Onlineplattform für Gesundheitsinformation, sichteten wissenschaftliche Studien und kamen ebenfalls zum Schluss, dass es keine ausreichenden Beweise für die Gesundheitsversprechen gibt. Als Cholesterinsenker sei Gerstengras jedenfalls nicht geeignet. Das habe eine Studie ergeben, die noch dazu nur mit wenigen Menschen durchgeführt wurde. Weizen- und Gerstengras kann zudem mit Schadstoffen belastet sein. Bei Stichproben in Deutschland fanden sich laut Stiftung Warentest mehr Pestizide als erlaubt.
„Teures Katzengras“
Gerstengras ist nichts anderes als die junge Gerstenpflanze. In Supermärkten gibt es die grünen Halme als „Katzengras“ zu kaufen. Das deutsche Bundesinstitut für Riskiobewertung rät Schwangeren und Immunschwachen generell zu Vorsicht bei Grasprodukten. Diese Präparate können mit einer Vielzahl von Bakterieren belastet sein, die Durchfall, Übelkeit, Erbrechen und Fieber auslösen. 2016 wurden deswegen Gerstengras-Tabletten eines Herstellers zurückgerufen.
Teure Trend-Lebensmittel
Nahrungsergänzungsmittel aus Gras werden gerne Smoothies beigemischt. Die Präparate sind teuer, 100 Gramm kosten oft 5 Euro.
Trotz der hohen Preise boomen die Umsätze mit „Superfoods“. 2016 wurden in Deutschland Chia-Samen, Goji-Beeren und Co. für insgesamt 42,6 Millionen Euro verkauft. 2014 lag der Umsatz erst bei 1,5 Millionen Euro. Superfood-Fans geben im Schnitt rund 21 Euro pro Jahr für die Trend-Lebensmittel aus, so eine Erhebung der Marktforschungsfirma Nielsen.
(ORF Red./ Anastasia Lopez)