Straße, Solarautobahn

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Erste Solar-Autobahn in China eröffnet

Straßen gibt es ja mehr als genug, also warum die Flächen nicht auch zur Stromerzeugung nutzen? Das haben sich Forscher und Ingenieurinnen in der chinesischen Millionenstadt Jinan gedacht. Seit kurzem gibt es dort einen zwei Kilometer langen Photovoltaik-Highway, der aus Sonnenlicht Strom produziert.

Aus drei Schichten besteht die Hightech-Autobahn laut chinesischen Medien: Die oberste heißt „transparenter Asphalt“. Sie ist stabil. lässt aber das Sonnenlicht zur zweiten Schicht durch. Diese zweite Schicht wandelt das Sonnenlicht in Strom um. Ganz unten befindet sich noch die Isolierschicht.

Enorme Kosten und technische Herausforderungen

Größtes Problem ist derzeit noch der Preis. Experten schätzen, dass ein Solar-Panel auf der Straße zehn Mal mehr kostet als eine Solar-Anlage am Dach. Außerdem gibt es technische Schwierigkeiten, sagt Umwelttechnikerin Vera Liebl: „Das Solar-Panel muss ja auch gereinigt werden. Eine ebene Fläche, wie eine Straße, verschmutzt viel schneller als eine schräge. Wenn LKW darüber fahren kann es sein, dass die Zellen brechen und dass die Anlage dadruch kaputt wird oder zumindest weniger effizient arbeitet.“

Pilotprojekte weltweit

Mit der Idee ist das chinesische Forscher-Team nicht alleine. In Österreich gibt es derzeit keine Solar-Straßen-Versuche, in der Nähe von Amsterdam gibt es jedoch bereits einen Solar-Fahrradweg und in der französichen Kleinstadt Tourouvre au Perche eine Solar-Straße. Die Straße in der Normandie ist nur einen Kilometer lang und hat über 5 Millionen Euro gekostet.

Kontaktloses Laden

Die Solar-Autobahn in China hat noch ein weiteres Extra: Unter der Fahrbahn sind Induktionsspulen verlegt. Noch geht das zwar nicht, aber in Zukunft sollen damit Elektro-Autos beim Darüberfahren aufgeladen werden können. Kontaktlos, so wie das schon beim Laden mancher Handys oder bei elektrischen Zahnbürsten möglich ist.

Seit 2013 gibt es in Korea bereits eine Busspur, die lädt die Batterie des Busses beim Drüberfahren auf. Und 2016 hat eine US-Firma auf einer Testfahrbahn ein Elektroauto erstmals auf 100km/h beschleunigt - auch dabei wurde die Energie in das Fahrzeug kontaktlos beim Darüberfahren übertragen.

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