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Statistik: 2017 deutlich mehr Geisterfahrer

Hitradio Ö3
Starke Zuwächse in der Steiermark, NÖ und Tirol
409 Geisterfahrermeldungen im Jahr 2017 bedeuten die größte Anzahl seit 2008. Am deutlichsten sind Falschfahrer in der Steiermark (+22%), Niederösterreich (+32%) und Tirol (+38%) mehr geworden. Auch in absoluten Zahlen führen diese drei Bundesländer die Reihung an. Leicht zugelegt haben Kärnten, Salzburg und Wien. Hingegen rückläufig sind die Zahlen in Oberösterreich (-11%) und Vorarlberg (-17%), im Burgenland haben sich die Geisterfahrten sogar deutlich um fast die Hälfte (-41%) reduziert.

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Anteil weiblicher Geisterfahrer steigt
Im Jahr 2017 hat der PKW-Verkehr im Autobahnnetz nach Angaben des Straßenerhalters Asfinag um knapp 3 Prozent zugenommen. Damit steigt auch die Anzahl der ortsunkundigen Autofahrer. Ein weiterer möglicher Grund für den Anstieg der Geisterfahrerzahlen liegt darin, dass nach Angaben des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) auch die Zahl jener Lenker zuletzt gestiegen ist, die durch Navigationsgeräte fehlgeleitet werden. Außerdem beobachtet das KFV, dass der Anteil der weiblichen Falschfahrer wächst. Betrug das Verhältnis der männlichen Geisterfahrer zu weiblichen vor einigen Jahren noch 8:2, so liegt es mittlerweile bei 7:3. Das bedeutet, der typische Geisterfahrer ist weiterhin männlich (und alkoholisiert), doch die Frauen haben zuletzt aufgeholt.
Hotspot Südautobahn bei Graz
2017 war der Südautobahn-Abschnitt im Großraum Graz (zwischen Gleisdorf und Lieboch) das Autobahnteilstück mit den meisten Geisterfahrern. 23 Mal wurde hier ein Geisterfahrer gesichtet. In diesem Bereich gab es auch den größten Zuwachs aller Teilstücke Österreichs.

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Dahinter folgen die Inntalautobahn mit den Abschnitten „Raum Innsbruck“ und „Unterland“. Deutlich mehr geworden sind Falschfahrer auch in Niederösterreich auf der Südautobahn zwischen Wien und Baden. Die positiven „Ausreißer“: Auf der Semmeringschnellstraße im steirischen Abschnitt (2016 noch österreichweit die Nummer 1) und auf der Südautobahn im Raum Wiener Neustadt sind die Geisterfahrten deutlich seltener geworden.
Risikozeiten Sonntag und später Abend
Wie schon in den Jahren davor begegnest du am wahrscheinlichsten einem Geisterfahrer am Wochenende und am späten Abend zwischen 21 und 24 Uhr. Der stärkste Monat war 2017 der August mit 45 Durchsagen, der schwächste der Februar mit 22 Geisterfahrern. An zwei Tagen hat Ö3 sieben Mal vor Geisterfahrern warnen müssen. Der Tageshöchstwert beträgt übrigens 10 Meldungen und stammt aus dem Jahr 2006.

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Drei Tote durch Geisterfahrerunfälle
2017 sind nach Angaben des Innenministeriums drei Menschen bei Geisterfahrer-Unfällen ums Leben gekommen. Am 4. Februar kollidierten zwei PKW frontal auf der Südautobahn beim Knoten Wr. Neustadt, ein Lenker starb. Am 9. Mai wurde ein Autofahrer als Falschfahrer auf der A2 bei Traiskirchen nach dem Aufprall gegen einen entgegen kommenden LKW getötet. Am 7. Oktober erlitt eine Geisterfahrerin nach einem Unfall auf der A2 bei Ilz tödliche Verletzungen. Insgesamt haben sich im vergangen Jahr 13 Verkehrsunfälle mit Falschfahrern ereignet, dabei sind 15 Personen zum Teil schwer verletzt worden.
„Ö3-Wecker“ mit Philipp Hansa, 30. Jänner 2017 (BW)