Youtube will für mehr Transparenz sorgen

Die Internet-Plattform YouTube hat am Freitag in den USA mit der gesonderten Kennzeichnung von Nachrichtenbeiträgen begonnen, hinter denen Regierungen als Geldgeber stehen. Die Nutzer sollten so in die Lage versetzt werden, „die Quellen von Nachrichteninhalten besser zu verstehen“, erklärte YouTube-Manager Geoff Samek.

Die neu eingeführten Hinweise sollen zudem Links erhalten, über die sich die Nutzer näher über die jeweiligen Nachrichtenquellen informieren können. Die Regelung könnte beispielsweise all jene Nachrichtenvideos betreffen, die der staatlich finanzierte russische Sender RT hochlädt. Kritiker werfen dem Sender vor, Propagandasprachrohr des Kreml zu sein. Ebenfalls betroffen sind laut YouTube staatlich finanzierte US-Programm wie etwa Radio Free Asia. Möglicherweise gilt die Regelung auch für öffentlich-rechtlich organisierte Medien wie die britische BBC oder die Nachrichtenagentur AFP.

Mit den neuen Regeln verfolge YouTube das Ziel, die Nutzer über Nachrichten möglichst akkurat zu informieren, erklärte Samek. „Wir wollen sicherstellen, dass es richtig ist.“

Hintergrund der Entscheidung ist die Debatte über Fake News und die Manipulation der öffentlichen Meinung durch ausländische Interessen. YouTube-Chefin Susan Wojcicki erklärte zum Start der neuen Kennzeichnung: „Wir erkennen, dass wir eine ernsthafte gesellschaftliche Verantwortung haben, um mit diesen lauter werdenden Politik-Fragen richtig umzugehen.“

Zudem kündigte Wojcicki an, die hochgeladenen Videos auf YouTube besser auf anstößige Inhalte zu prüfen. Dazu sollten neue Mitarbeiter eingestellt und technische Kontrollprogramme weiterentwickelt werden.

(APA/AFP/JP)