Das musst du übers 5G-Netz wissen

Geht es um Handynetze ist 5G die neue Modeabkürzung und die heißt einmal nichts anderes als Handynetz der 5. Generation.

Über die Vorzüge des nächsten Datennetzes mit seinen schnellen Durchsatzgeschwindigkeiten und extrem kurzen Reaktionszeiten spricht die Branche schon seit Jahren. Aber es wird mehr können als einfach nur „wahnsinnige Geschwindigkeit“, weiß Ö3-High-Tech-Experte Johann Puntigam.

Der LTE-Nachfolger bringt neben 20-fach höheren Übertragungsgeschwindigkeiten ganz neue Anwendungen im „Internet der Dinge“. 5G ermöglicht Übertragungen in Echtzeit.

Ö3-Hightech-Experte Johann Puntigam im Talk mit Philipp Hansa:

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Schriftzug 5G auf einem Smartphone

Frank May / dpa Picture Alliance / picturedesk.com

Das Wesentliche an 5G ist die deutlich niedrigere Latenzzeit, das ist die Reaktionszeit innerhalb eines Kommunikationsnetzes. In den heutigen LTE-Netzen dauert es noch eine Zeit im zweistelligen Millisekundenbereich, bis etwa ein Handy eine Verbindung zu einem Server hergestellt hat. Im 5G-Netz soll die Latenzzeit nur mehr im einstelligen Millisekundenbereich liegen.

Fürs Internetsurfen und Telefonieren ist das nicht wirklich relevant. In der Kommunikation zwischen Maschinen geht es jedoch um jeden Bruchteil eines Wimpernschlags, etwa bei selbstfahrenden Autos, in der Industrie oder in der Medizin. So könnten mit 5G Fernoperationen verbessert werden - der Chirurg sitzt in Japan vor seinem Joystick und operiert einen Patienten in Österreich.

Wann 5G zum Standard wird, ist noch unklar, optimistische Netzbetreiber hoffen auf 2020, einige Experten rechnen jedoch erst ein paar Jahre später damit.

Damit problemlos im 5G-Netz gefunkt werden kann, braucht es aber noch einige technische Entwicklungen und mehr Funkstationen. Derzeit gibt es noch Probleme mit Ausfällen. Der (hohe) Frequenzbereich um die 3,6 Gigahertz ermöglicht nur sehr kurze Reichweiten, was aber auch ein Vorteil sein kann: Wenn eine bestimmte Anwendung immer und immer wieder dieselbe Frequenz verwendet, wäre eine höhere Reichweite störend.

Schriftzug 5G

Wu changqing / AP / picturedesk.com

In Österreich sollen die 5G-Frequenzen (3,4 bis 3,8 GHz) bereits im Herbst 2018 versteigert werden, kündigte der Telekomregulator RTR Anfang Dezember an. Feststeht, dass das 5G-Netz viel kleinteiliger sein wird als LTE, es wird also mehr - kleine - Stationen geben, Experten schätzen, fünfmal so viele. Die alten Masten werden aber nicht so schnell verschwinden, da eine Grundversorgung für Telefonie und Internetsurfen gesichert werden muss. Während Österreich beim 3G-Netz in Europa und auch weltweit Vorreiter war, hat das Land - wie ganz Europa - bei LTE den Anschluss verloren. In den USA und einigen asiatischen Ländern ist das LTE-Netz weit besser ausgebaut. Für 5G sind, schätzt der chinesische Anbieter Huawei, in Europa bis 2025 Investitionen von 500 Mrd. Euro nötig.

Neuer Standard 5G weckt alte Ängste

Der 5G-Standard soll in der Mobilkommunikation neue Möglichkeiten eröffnen - dazu braucht es allerdings mehr Sendemasten, die mit höherer Frequenz strahlen. Sind damit auch neue Gefahren für die Gesundheit verbunden? Mehr dazu in science.ORF.at.

Ö3-Wecker mit Philipp Hansa, 19. März 2018 (APA/JP/CC)