Andi Knoll und Katharina Strasser Romy Verleihung 2018

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Romy 2018: Das sind die Gewinnerinnen und Gewinner

Mit einem Plädoyer für Demokratie hat die deutsche Schauspielerin Iris Berben die „Romy“ für ihr Lebenswerk entgegengenommen. Politische Statements zogen sich Samstagabend wie ein roter Faden durch die diesjährige Verleihung der TV- und Filmpreise in Wien.

Der Satiriker Jan Böhmermann wurde bei der Gala in der Wiener Hofburg als bester deutschsprachiger Comedian ausgezeichnet und benutzte seinen Auftritt für einen Seitenhieb auf den politischen Rechtsruck in Österreich.

Doch Berben war der Star des Abends. Schon in der Laudatio machte ihr Kollege Peter Simonischek („Toni Erdmann“) klar, dass sie die Platin-„Romy“ nicht nur für ihre Karriere verdiene, sondern auch für ihr zivilgesellschaftliches Engagement. „Wir Künstler haben eine Stimme, und ich finde die müssen wir nutzen“, sagte Berben in einer emotionalen Rede. „Denn wir haben etwas zu verteidigen: unsere Demokratie, unseren Zusammenhalt“, sagte der 68-jährige Star und verwies auf negative Entwicklungen in Europa und anderswo. Berben feierte vor 50 Jahren ihr Schauspieldebüt.

Iris Berben Romy Verleihung 2018

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Eigentlich hatte Böhmermann („Neo Magazin Royale“) angekündigt, seinen Preis in einer Burka und mit hundert syrischen Flüchtlingen im Schlepptau entgegenzunehmen. Der 37-Jährige gewann zwar das von der Zeitung „Kurier“ organisierte Online-Voting in der Kategorie „Show/Unterhaltung“. Doch die Provokation blieb er dann schuldig. „Ich habe sie angelogen von vorn bis hinten“, sagte Böhmermann dem Publikum. „Sie wurden von einem unseriösen, windigen Populisten hinters Licht geführt - wahrscheinlich zum allerersten Mal in ihrer Geschichte.“

Jan Böhmermann Romy Verleihung 2018

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Nina Proll steht zu ihrer Meinung

Schauspielerin Nina Proll hatte mit ihrer Botschaft in der „#metoo“-Debatte ordentlich angeeckt. Für „Anna Fucking Molnar“ erhielt sie die Romy in der Kategorie „Beliebteste Schauspielerin Kino-/TV-Film“. An ihrer Stelle nahm ihr Gatte Gregor Bloeb die Statue und verlas ihr Statement. „Ich bin mir bewusst, dass ich im vergangenen Jahr viel Angriffsfläche geboten habe“, erklärte sie darin. „Ja, ich habe mir erlaubt, eine eigene Meinung zu haben, auch wenn die in meiner Branche nicht populär war.“ Es sei ihre „Pflicht als Künstlerin, Themen aufzugreifen“, und sie habe ihre Meinung vertreten. Gleichberechtigung bedeute auch „gleiche Verpflichtung“, betonte Proll. Sie wünsche sich, dass „wir wieder lernen, unterschiedliche Meinungen zu respektieren“.

Elyas M’Barek ist der beliebteste Schauspieler

In der Kategorie „beliebtester Schauspieler“ im Fernsehen oder Kino bekam Elyas M’Barek („Fack ju Göhte“) die meisten der insgesamt 200.000 abgegebenen Stimmen.

Elyas M`Barek Romy Verleihung 2018

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Die Schauspieler Christian Tramitz und Helmfried von Lüttichau bekamen eine „Romy" für ihre ARD-Krimiserie "Hubert und Staller“. 

Für die „Romy“ waren 31 TV- und Filmstars in sechs Kategorien nominiert. Die mit 24 Karat Gold veredelte Statuette wurde zum 29. Mal verliehen. Sie ist nach der österreichischen Schauspielerin Romy Schneider benannt, die dieses Jahr 80 Jahre alt geworden wäre.

„Guten Morgen am Sonntag“ mit Martina Rupp, 8. April 2018 (APA/CC)