Motorrad, Fahrer und Ö3-Reporter Michi Heininger

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Motorräder im Rettungseinsatz

Durchschnittlich 12 Minuten braucht ein Sanitäter, bis er am Unfallort eintrifft. Beim Roten Kreuz in Groß Enzersdorf will man jetzt die Zeit zwischen Alamierung und dem Zeitpunkt, wo der Patient von einem Profi versorgt wird weiter verkürzen. Deshalb setzt man auf Unfallsanitäter am Motorrad.

Seit kurzem stehen im Blaulichtzentrum in Groß Enzersdorf zwei neue Fahrzeuge. Geht hier der Alarm los, rückt künftig ein Unfallsanitäter auf zwei Rädern aus. Ö3-Reporter Michi Heininger hat sich die neuen Einsatzfahrzeuge gemeinsam mit Raphael Klippl genauer angeschaut.

Er ist Motorrad-Sanitäter in Groß Enzersdorf und sieht gerade bei Stau oder schwer erreichbaren Unfallstellen einen enormen Vorteil gegenüber Rettungsautos. Die Motorräder sind wendiger und schmaler - so kann man noch schneller beim Unfallopfer ankommen und in den Minuten, bis das Rettungsauto eintrifft, ein wichtiger Ansprechpartner für den Verletzten sein. Das Wichtigste ist aber auch am Motorrad immer mit dabei: Ausgestattet ist das Motorrad mit einer Notfalltasche für Sanitäter, einem Defibrillator, einem Feuerlöscher, Verbandsmaterial, Wärmedecke, Beatmungsmaske, Halskrause etc.

Motorrad und Fahrer

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Kein Ersatz für Rettungsauto

Größere Einsätze kann man mit dem Motorrad alleine nicht bewältigen, denn bei einem Verkehrsunfall etwa braucht man mindestens zwei Retter und auch Ausrüstung, die nur im Rettungswagen zur Verfügung steht, erklärt der Stabchef vom Roten Kreuz in Niederösterreich, Michael Sartori. Gerade auch das Abtransportieren von Verletzten bleibt Sache des Rettungswagens. Der wird auch in Zukunft am Unfallort eintreffen. Einige Minuten nach dem Erstversorger am Motorrad. Ein bis zwei Jahre will man dieses Konzept testen. Danach entscheidet sich, ob es für die Unfallopfer wirklich Vorteile gebracht hat und die Motorräder dauerhaft im Einsatz bleiben.

„Ö3-Wecker“ mit Robert Kratky, 10. April 2018 (mH)

Rotes Kreuz Niederösterreich