Abholzung

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Unser Umweltkonto ist ab sofort im Minus

Am privaten Konto sieht man das ja nicht so gerne. Mit dem österreichischen Umweltkonto sehen wir das ein bisschen lockerer. Alle natürliche Ressourcen sind aufgebraucht, mit denen Österreich eigentlich noch das ganze Jahr auskommen hätte sollen. Umweltschützer sprechen vom österreichischen „Overshoot Day“.

Overshoot Day jedes Jahr früher

Seit den 70er Jahren gibt es diesen „Overshoot Day“. Jahr für Jahr kommt er im Schnitt um drei Tage früher. So haben wir uns von Ende Dezember auf Mitte April vorbewegt. Das hängt damit zusammen, dass wir immer mehr Energie und Ressourchen für uns beanspruchen. Der weltweite „Overshoot Day“ ist übrigens erst Ende Juli. Österreich ist da früher dran. Das hängt mit Staaten wie Brasilien zusammen, di eim Schnitt viel weniger Ressourcen verbrauchen als wir.

Wie sich diese Übernutzung der Natur weltweit zeigt, schildert Wolfgang Pekny von der Plattform Footprint folgendermaßen: „In den Wäldern werden jedes Jahr mehr Bäume umgehackt als nachwachsen. In den Meeren werden mehr Fische gefangen als nachkommen. In den Böden bauen wir jedes Jahr mehr Humus ab als sich Humus neu bilden kann. Und in unsere Atmosphäre blasen wir jedes Jahr mehr CO2 hinein durch fossile Energieträger, als die natürliche Kreisläufe – die Pflanzen, die Meere – wieder zurückbinden können.“

Österreich lebt auf Kredit

Nachdem wir selbst keine natürlichen Ressourcen haben, nehmen wir sie uns von anderen Staaten. Wir nutzen Ressourcen, die eigentlich ärmeren Ländern in Afrika, Asien oder Lateinamerika zustehen würden. Österreich gehört zu den TOP 20 Staaten mit dem größten Fußabdruck. Absoluter Bad Boy in der Liste sind die USA.

Umdenken um Fußabdruck zu verkleinern

Laut Wolfgang Pekny von Footprint spielen folgende Faktoren eine Rolle:
Ernährung: Alles was wir essen, inklusive dem Aufwand für die Fütterung der Tiere, bis hin zum Transport des fertigen Fleisches, bis es bei uns ist.

Mobilität: Einerseits wie wir uns täglich fortbewegen. Also ob wir mit dem Rad oder dem Auto in die Arbeit fahren. Aber andererseits auch ob wir mit dem Flugzeug in den Urlaub fliegen.

Wohnen: Auf wie viel Quadratmeter leben wir, wie wird geheizt und auch wie ist unser Wohnraum isoliert - mit wie vielen Personen leben wir im Haushalt.

Konsum: Also alle Dinge, die wir im Jahr konsumieren. Das sind Sachen wie Klopapier oder Gewand aber auch das neue Handy, eine Couch.....

Denkt man in diesen Faktoren um, kann man auch seinen persönlichen Fußabdruck verkleinern. Umdenken heißt aber auf keinen Fall verzichten. Ich kann mehr Spaß haben, mehr Zeit für mich oder die Familie etc. das hat alles keinen Footprint und darf natürlich steigen, so Wolfgang Pekny.

Hier geht es zum persönlichen Footprint Rechner

„Ö3-Supersamstag“ mit Thomas Kamenar, 14. April 2018 (mh)