Vollmond

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Die Facts zur Jahrhundert-Mondfinsternis

In der Nacht von Freitag auf Samstag (27. auf 28. Juli) wird eine totale Mondfinsternis stattfinden. Sie wird in ganz Österreich zu sehen sein. Jetzt muss nur das Wetter mitspielen. Laut Ö3-Wetterredaktion stehen die Chancen gut.

Bemerkenswert ist diese längste totale Mondfinsternis im 21. Jahrhundert deshalb, weil sich zeitgleich auch der Planet Mars als sehr helles, rötliches, sternartiges Objekt südlich vom Mond befindet.
Der Mars ist der Erde so nahe wie seit 15 Jahren nicht und deshalb besonders hell.

So bildet sich am Nachthimmel ein auffälliges, rotes Doppelgestirn. Deshalb wird das Schauspiel auch als eines der beeindruckendsten Himmelsereignisse des Jahrzehnts bezeichnet.

Ö3-Meteorologe Daniel Schrott erklärt die Mondfinsternis:

Deshalb ist diese Mondfinsternis bemerkenswert

  • Es wird die längste Mondfinsternis im 21. Jahrhundert sein.
  • Sie fällt mit einer Perihel-Opposition des Mars zusammen. Das bedeutet: der Mars erreicht den erdnähesten Punkt - der Abstand zur Erde beträgt „nur“ knapp 60 Millionen Kilometer. Heller leuchtet Mars erst wieder im September 2035. Der Mars hält sich von der Erde aus betrachtet genau gegenüber der Sonne auf.
Totale Mondfinsternis

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Was passiert da genau?

Der Mond tritt zentral in den Kernschatten der Erde ein. Die Totalität dauert 1 Stunde 43 Minuten, die partielle und totale Phase in Summe 3 Stunden 54 Minuten und die Finsternis insgesamt 6 Stunden 14 Minuten.

Hier sieht man die Finsternis am besten:

  • Voller Verlauf: Indischer Ozean, Indien, Naher Osten, Vorderasien, südliches und östliches Afrika, Antarktis.
  • Teilweise zu sehen: Südostasien, Australien, Europa, Westafrika und Südamerika.
  • Nicht zu sehen: In Nord- und Mittelamerika, im östlichen Pazifik, in der Arktis.
Mond

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Das siehst du in Österreich

Bei uns geht der Mond am Osthimmel schwach partiell verfinstert auf, in Wien um 20:29 Uhr und in Bregenz um 20:53 Uhr. Eine Stunde bedeckt der Erdschatten den ganzen Mond und so beginnt die totale Finsternis, wobei der Mond aber nicht ganz verschwindet.
Er wird über dem Südosthimmel als mehr oder weniger dunkle, rote Scheibe zu sehen sein. Das Rot entsteht durch Sonnenlicht, das durch die Erdatmosphäre zum Mond gestreut wird. Um 22:22 Uhr ist die maximale Verfinsterung.

Dann befindet sich der Mond auch so hoch über dem Horizont, dass er in den meisten Alpentälern gesehen werden kann. Ansonsten empfiehlt es sich, in höhere Lagen auszuweichen. Es bietet sich ein wahrscheinlich toller Anblick: Unterhalb der roten Scheibe des verfinsterten Vollmonds steht der strahlend helle, ebenfalls rote Mars. Um 23:14 Uhr endet die totale Mondfinsternis, dann beginnt der Mond wieder grauer zu leuchten. Nach Mitternacht endet das Himmelsspektakel überall.

(Daniel Schrott/JP/NES)