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Elektromobilität: Finanzielles Risiko für Autohersteller

Sie sind ziemlich sicher die Zukunft - aber noch sind Elektroautos zumindest für die Hersteller keine Goldgrube - im Gegenteil. Die hohen Entwicklungskosten, bei noch relativ kleinen Stückzahlen, drücken aufs Ergebnis.

Viel Aufregung gibt’s jetzt um Tesla - so hat sich das der deutsche Autopapst Ferdinand Dudenhöffer ausgerechnet: Tesla macht pro verkauftem Auto 11.000 Euro Minus! Zum Vergleich: Ferrari macht pro Auto 69.000 Euro Gewinn!

Beitrag aus „Hitradio Ö3 am Feiertag“

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Autopapst: Elon Musk verzettelt sich!

Im Gespräch mit Ö3-Reporter Johann Puntigam bestätigt Ferdinand Dudenhöffer nicht nur, dass es Tesla schwer hat die Massenproduktion hochzufahren und nebenbei auch noch riesige Fabriken für Batterien zu bauen. Er hat den Gründer auch scharf kritisiert und meint Elon Musk verzettelt sich: „Er konzentriert sich nicht zu hundert Prozent darauf Tesla erfolgreich zu machen, sondern will gleichzeitig noch zum Mars fliegen, will die Menschheit retten. Und jetzt in den letzten Tagen wieder sein komischer Tweet, dass er seine Aktien zurückzukaufen will. Das wird vermutlich zu Prozessen führen und das ist für einen Unternehmenschef nicht die richtige Ausrichtung.“

Aufladestation für Elektroautos

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Zur Zeit hofft Musk, dass er Tesla mit Hilfe von saudischen Investoren aus der Börse herauskaufen kann. Auch Traditionsmarken kämpfen mit dem Investitionsdruck. Alteingesessene Auto-Hersteller wie Renault und Nissan haben schon vor Jahren ganz stark auf Elektroautos gesetzt, haben aber an den Kosten zu knabbern und müssen gleichzeitig immer noch auf den ganz großen Boom warten. Dudenhöffer: „Bei den Fahrzeugen, die man dort verkauft, liegt man irgendwo zwischen 500 und 1000€ Gewinn. Also zu früh in Elektromobilität - in eine neue Technologie - zu investieren, kann auch Probleme machen." Sie sind deshalb eben sehr weit von dem durchschnittlichen Gewinn von 3-4000€ pro Auto (wie bei Fiat, Audi und Mercedes etwa üblich deutlich) entfernt.

Ganz vorne dabei ist noch Porsche mit 17.000 Euro Gewinn pro Fahrzeug - aber auch hier wird es enger - wegen der Entwicklungskosten für Elektrofahrzeuge. Dudenhöffer: „Man ist dort relativ stabil, weiß aber das große Investitionen durch die Elektromobilität anstehen - deshalb ist Porsche derzeit auch dabei ein großes Kosteneinsparungsprogramm aufzulegen. Man will Milliarden einsparen um trotz Elektromobilität und den nötigen Investitionen gute Ergebnisse vorweisen zu können.“ Am meisten Minus macht laut Dudenhöffer übrigens Bentley. Und zwar aus den selben Gründen: knapp 18.000 Euro pro Auto.

„Hitradio Ö3 am Feiertag“ mit Thomas Kamenar, 15. August 2018 (Johann Puntigam)