Sommer, Freunde, tanzen, Musik

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Freunde fürs Leben seit der Schule

Hunderte Freunde auf Facebook oder tausende Follower auf Instagram – aber wirklich wichtig ist, mit wem wir die Schulbank drücken! Denn dort treffen viele von uns die Freunde für’s Leben.

„Ich kenne meine beste Freundin seit der Volksschule. Wir wurden nebeneinander gesetzt und seither sind wir beste Freunde.“ oder „Ich habe meine beste Freundin am ersten Schultag kennengelernt. Inzwischen kennen wir uns schon so lange, dass ihre Familie wie meine Familie ist.“
Sätze wie diese hören wir immer wieder von besten Freunden. Tatsächlich ist die Schulzeit eine sehr prägende Zeit für uns und dort entstehen oft sehr lange haltende Freundschaften.

Kinder springen

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Warum halten Freundschaften aus der Schulzeit so lange?

„Es sind die Geschichten, die uns verbinden“, sagt Autor Andreas Salcher. Er hat ein Buch zum Thema Freundschaft geschrieben. In dieser Zeit haben wir viel miteinander erlebt. Wir haben vom Nachbarn abgeschrieben, den Lehrer zur Weißglut gebracht oder einander über den ersten Liebeskummer hinweggeholfen. Genau diese Erlebnisse sind es, die uns zusammenschweißen.

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Die gemeinsamen Geschichten sorgen auch Jahre später noch für Gesprächsstoff. „Da braucht der eine nur einen Namen oder einen Satz sagen und der andere lacht schon“, erinnert Salcher. Die Freundschaften aus der Schulzeit zeichnen sich oft dadurch aus, dass man sich monatelang nicht sehen kann und dennoch beim nächsten Treffen wieder genau dort anknüpft, wo man aufgehört hat.

Meiste Freunde in jungen Jahren

Beste Freundschaften werden in der Regel in jungen Jahren geschlossen und halten sehr lange. Bereits 14 bis 17-Jährige sind mit ihrem besten Freund oder der besten Freundin seit sieben Jahren befreundet. Im Schulalter finden wir leichter Freunde, da wir als Kinder noch viel offener sind, weniger Ansprüche an potentielle beste Freunde haben und einfach viel mehr Freizeit vorhanden ist, als im Erwachsenenalter.

Zwei Teenager beim Lernen

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Übrigens: Die meisten Freunde haben wir durchschnittlich mit 25 Jahren. Da kommen dann zu den Schulfreunden noch jene aus der Arbeit oder dem Studium dazu.

Gute Freunde steigern den Selbstwert, Instagram nicht

Eine Langzeitstudie aus den USA zeigt, wer in der Jugend enge Freunde hat, denen er vollkommen vertraut, der ist emotional stabiler. Tausende Follower auf Instagram können allerdings später sogar Ängste verursachen. Auf die Qualität der Freundschaft kommt es an!

Freunde

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Wer in der Pubertät beste Freunde hat, entwickelt über die Jahre einen größeren Selbstwert und hat weniger Angst, von anderen bewertet zu werden. Wer in der Schule beliebt war, doch keine wirklich engen Freunde hatte, hat im späteren Leben oft mit sozialen Ängsten zu kämpfen. Interessant ist: Wir wählen unsere besten Freunde nicht deshalb aus, weil sie toll sind, sondern weil sie uns das Gefühl geben, selbst toll zu sein. Beste Freunde stärken unser Selbstwertgefühl.

„Ö3-Wecker“ mit Robert Kratky, 10. September 2018 (Bettina Häberlin)