Arbeitsmails am Abend drücken die Leistungsfähigkeit
Erstens kostet es viel Energie, zwischen den verscheiden Rollen, also zwischen der „Privatperson“ und dem „Beschäftigten“, hin und her zu switchen, sagt Arbeits- und Organisationspsychologin Cristina Maria Beran: „Es braucht einfach Zeit, vom Arbeitsmodus in den Freizeitmodus zu kommen, die Balance wird einfach gestört.“
Man kann sich das wie den Weg zur Arbeit vorstellen. Genauso benötigt man beim Arbeiten zuhause eine Vorlaufzeit und eine Nachlaufzeit. „Wir sind keine Maschinen, die man an- und abschalten kann“, so die Psychologin. Wir verbrauchen viel Energie durch diesen „Rollentausch“.

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Zweitens wird unser Hirn durchs Mailchecken aktiviert. Entweder positiv, bei einer guten Nachricht, oder negativ, wenn es eine schlechte Nachricht war. Das wiederum bewirkt, dass man schlecht einschlafen kann oder generell schlechter schläft und so am nächsten Tag unkonzentriert ist. Unser Hirn braucht einfach Pausen!
Offline gehen bringt Ruhe
Der Tipp der Arbeitspsychologin geht an die Firmen: Am vernünftigen ist es, so Beran, eine firmeninterne Lösung zu finden. „Es kann sehr erleichternd sein, wenn man weiß, dass am Freitagnachmittag die Server abgeschaltet werden und Mails erst wieder am Montag verschickt werden können." Das bewährt sich sehr und zahlt sich im Endeffekt auch für den Arbeitgeber aus.
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