Flughafen Salzburg

Flughafen Salzburg

Hochbetrieb am Salzburger Flughafen

Wir blicken heute und morgen ganz speziell nach Salzburg! Die EU-Politspitze trifft sich im Rahmen des österreichischen Ratsvorsitzes zum informellen Arbeiten in der Festspielstadt. Informell – weil keine offiziellen Beschlüsse gefasst werden.

Alle 28 Staats- und Regierungschefs und ihre Delegationen kommen in die Mozartstadt – die meisten mit dem eigenen Flieger. Das heißt: Zusammenrücken auf dem Salzburger Flughafen und einen nervenaufreibenden Job für jene, die die Flugzeuge auf begrenztem Platz nebeneinander abstellen müssen, berichtet Ö3-Reporter Peter Obermüller aus Salzburg.

Hochbetrieb Salzburger Flughafen wegen EU-Gipfel

Hitradio Ö3

Spezieller Code für Regierungsmaschinen bedeutet bestimme Bereiche auf dem Airport: Die Stellflächen vor dem Terminal 2 sind in diesen Tagen der wahrscheinlich wertvollste Parkplatz Österreichs. Das erste Governmental Aircraft, die erste hier landende Maschine kommt kurz nach acht Uhr früh aus Portugal. Der Luftwaffenjet von Regierungschef Antonio Costa wird gleich nach der Landung mit einem Spezialschlepper weggezogen. Aus Platzgründen, erklärt Flughafensprecher Alexander Klaus: Die Politiker und ihre Begleiter verlassen das Flugzeug, sie werden begrüßt, steigen in die gepanzerten Autos und der Konvoi fährt dann Richtung Innenstadt. Beim Flieger werden die Türen geschlossen, dann rollt er weg.

Pro Flugzeug fünf bis 20 Minuten Zeit für Abfertigung

Hier wird heute und morgen jeder Quadratzentimeter Parkfläche gebraucht, neben den bis zu 30 Regierungsmaschinen sind noch täglich 60 Flugbewegungen im Linien- und Charterverkehr auf dem Flugplan. Das bedeutet, alles muss aus dem Weg, die Flieger werden wie in einer Halle abgestellt. Hangar ohne Dach, nennt das der Flughafensprecher: „Die Flugzeuge werden nebeneinander gereiht, nach Größe und Höhe, Länge und Breite - das wird als „Schachteln“ bezeichnet.“

Zentimetergenaues Verschieben durch Spezialisten schützt vor teuren Schäden: Zuständig ist dafür der Ramp-Service - Nikolas Karres ist der Chef der Bodenverkehrsdienste: „Die Flugzeuge sind unterschiedlich groß, wir wissen von den Anmeldungen dass vom Businessjet bis zur Verkehrsmaschine Airbus A319 verschiedene Typen dabei sind. Diese Maschinen zu parken, das können wir, weil wir es immer wieder auch üben. Wir haben dafür Zusatzmarkierungen auf dem Asphalt aufgetragen. Eine große Herausforderung ist die Flugzeuge so abzustellen, dass sie entsprechend der Abreise der Gäste wieder ohne Verzögerung auf das Vorfeld rollen können. So gesehen ist der Anreisetag für uns leichter zu organisieren weil wir wissen, wann die Regierungsmaschinen landen werden. Bei der Abreise wissen wir das noch nicht so genau.“

Der erste Staatschef kommt aus Portugal, der zweite aus Zypern: Nachmittag landen zahlreiche Flugzeuge in kurzen Abständen. Deutschlands Angela Merkel, Theresa May aus Großbritannien oder Emanuel Macron aus Frankreich setzen zwischen 17.00 Uhr und 19.00 Uhr auf dem Flughafen Wolfgang Amadeus Mozart auf. Flugzeuge, die keine Staats- oder Regierungschefs nach Salzburg bringen, aber zum Beispiel Diplomaten, Delegationsmitglieder oder Bodyguards und die keine Parkposition in Salzburg haben, müssen auf den Blue-Danube-Airport nach Linz ausweichen.

Kein roter Teppich auf dem Flughafen: aus Zeit- und Platzmangel

Zu einem Staatsbesuch gehört hier eigentlich auch der 60 Meter lange und zwei Meter breite rote Teppich, aber heute nicht – argumentiert Flughafensprecher Alexander Klaus: „Der rote Teppich ist gereinigt, auch der Staubsauger war im Einsatz. Aber wir haben einfach keine Zeit und keinen Platz ihn auszurollen oder entsprechend bei jeder Maschine auszubreiten. Der Teppich bleibt im Keller.“

Was es hier in Salzburg heute und morgen in der Öffentlichkeit entlang von Straßen, auf Brücken oder Plätzen auch nicht gibt, sind die Fahnen der EU-Mitgliedsländer. Die Veranstalter hissen nur die Europafahnen, die Fahne der Republik Österreich und dazu die Fahnen von Stadt und Land Salzburg. Warum? Es gibt zu wenig festmontierte Fahnenmasten.

(Peter Obermüller)