Kuh auf der Weide

Ja! Natürlich

Bald übernehmen Roboter die Arbeit am Bauernhof

Drohnen, Roboter und Fitnesstracker: Digitale Technologien halten auf den heimischen Höfen immer weiter Einzug. Wie weit die Entwicklung fortgeschritten ist, kann man derzeit auf der Agro-Alpin-Messe in Innsbruck sehen. 300 Aussteller präsentieren bis Sonntag neue Entwicklungen, 20.000 Besucher werden erwartet. Großes Thema: Smart Farming.

Immer mehr Technologie, selbstfahrende Geräte und High-Tech prägen künftig den Alltag im Stall und am Feld. So wird bereits heute im automatischen Stall die Kuh vom Roboter gemolken, dabei noch gleich der Fitnesstracker, den die Kuh um den Hals hat abgelesen und ausgewertet, so Gerhard Landstätter von Lely, eine niederländische Firma die auf automatisierte Landwirtschaft spezialisiert ist.

Die Kuh geht in den Melkroboter, dort wird das Euter von Sensoren erfasst, mit Laservermessung der Saugstutzen angesetzt, das Tier gemolken. Dabei wird sofort die Milch untersucht, ist sie verunreinigt, wird sie sofort aussortiert. Der Fitnesstracker der Kuh misst nicht nur die Schrittzahl und die Gewichtsentwicklung, er ist auch mit einem Mikrofon ausgestattet, hört und misst die Verdauungsgeräusche der Kuh, was wieder Rückschlüsse auf die Gesundheit zulässt. Putz- und Fütterungsroboter übernehmen die restlichen Arbeiten im Stall. Ein Mensch ist nur mehr zur Datenüberwachung notwendig, für ihn entfällt das tägliche Melken, Stallputzen und Füttern. Kosten für das System: Rund 140.000 Euro.

Zu sehen auf der Messe sind auch Jät- Unkraut oder Feldroboter, der etwa selbständig am Feld nachsät, wo es notwendig wird. Die 2 Meter Agrar-Drohne wird zum hinaus bringen des Dünge- oder Pflanzenschutzmittels am Feld verwendet, schildert Urf Raphael von Copterlock-Services. Immer mehr Landwirte mieten die Drohne an, die etwa auch natürliche Schädlingsbekämpfungsmittel, wie die Schlupfwespe, in einem 10kg Container ausbringen kann.

ZUM NACHHÖREN:

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Dazu kommen selbstfahrende Geräte, Traktoren, Landmaschinen, die immer mehr selbst erledigen, GPS- und Lasergesteuert, so Hermann Lindner vom gleichnamigen Traktorenwerk. Zwar dürfen Maschinen dieser Art gesetzlich noch nicht vollkommen autonom fahren, dem Landwirt werden aber monotone Arbeiten abgenommen und so wird Zeit gespart. Vor allem geht es darum, zeitintensive Handgriffe und Arbeiten zu automatisieren. Dadurch soll Landwirtschaft kostengünstiger und effizienter werden. Auch Personal wird gespart, was auch kleinen Landwirtschaften trotz hoher Anschaffungskosten helfen soll.

Die Digitalisierung macht auch vor der Landwirtschaft nicht halt. Wie weit sie schon fortgeschritten ist, ist vielen von uns wohl aber noch nicht wirklich klar.

„Ö3-Supersamstag“ mit Thomas Kamenar, 10. November 2018 (WB)