Öbb-Zug/Westbahnhof

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Wie billig müssen Öffis sein?

Wie viel ist uns unser Klima wert? 1539 Euro kostet derzeit beispielsweise noch eine Jahreskarte für die Öffis im Bundesland Salzburg. Für die meisten ist das deutlich zu viel. Aber wie billig müssen Öffis sein?

Was bewegt uns zum Umsteigen auf die Öffis?

Ein Autobus in Fahrt

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1539 Euro kostet derzeit noch eine Jahreskarte für die Öffis im Bundesland Salzburg. Nur 64 Personen leisten sich momentan die ziemlich teure Jahreskarte für Bus und Bahn. Tausende andere stehen dafür jeden Tag im Stau. Ein Jahr müssen die Salzburgerinnen und Salzburger noch durchhalten: Ab Dezember 2019 wird das Öffi-fahren auch hier um zwei Drittel billiger.

Günstige Tickets motivieren zum Umstieg

Verkehrsexperten schätzen, dass die magische Grenze unter 500 Euro für ein Jahresticket liegt. Zu diesem Preis steigen viele Autofahrer auf Bus oder Bahn um. Diese Erfahrung hat auch Michael Gruber vom Verkehrsverbund Tirol gemacht. Dort gibt es seit einem Jahr Jahreskarten um 490 Euro und der Run darauf war gewaltig. 80 Prozent mehr Jahreskarten wurden seither verkauft. 46000 Menschen fahren in Tirol momentan mit einem Jahresticket.

Aber auch in anderen Bundesländern hat die Vergünstigung viele zum Umsteigen motiviert: In Wien hat sich die Zahl der Öffi-Jahreskarten verdoppelt seitdem das Öffi-Fahren nur mehr 1 Euro pro Tag kostet. 800.000 besitzen mittlerweile eine Jahreskarte in der Bundeshauptstadt.

Die Entwicklung verkaufter Jahreskarten bei den Wiener Linien

Wiener Linien

Und auch in Vorarlberg ist die Anzahl der Jahreskartenbesitzer fast um ein Drittel gestiegen: Fast 72000 Menschen fahren mit einem Jahresticket um 365 Euro.

Wichtigster Faktor für den Umstieg ist Zeit

Günstige Tickets alleine sind zwar für viele ein Anstoß sich eine Jahreskarte zu kaufen, damit Menschen aber tatsächlich vom Auto auf die Öffis umsteigen braucht es auch schnelle Verbindungen. Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) hat vor kurzem Bahnfahrer befragt, was sie zum Umstieg bewegt hat. Der wichtigste Grund ist der Faktor Zeit: Der Weg darf mit den Öffis nicht viel länger dauern als mit dem Auto. „Wenn nur zwei mal am Tag ein Bus fährt dann hilft mir auch ein günstiges Ticket nichts“, erklärt Christian Gratzer vom VCÖ.

Ö3-Wecker mit Robert Kratky, am 12. Dezember 2018 (Petra Mödlhammer-Prantner)