Smarte Mülltonne

Hitradio Ö3/Johann Puntigam

Smart Waste: Wenn Mülltonnen mitdenken

Alles wird smart - mit dem Internet verbundene Sensoren ziehen jetzt wirklich überall in unseren Alltag ein. In steirischen Testregionen auch schon in die Mülltonnen und Müllwagen.

Der steirische Müllentsorger und Müllverwerter Saubermacher testet Smart Waste. Eine Testregion ist Feldkirchen bei Graz. Sensoren in den Mülltonnen erkennen dort, wie voll die Tonnen sind und geben die Info an eine App weiter. Per Ultraschall wird dazu der Füllstand - vom Deckel aus - gemessen.

So können unnötige Fahrten mit den Müllautos vermieden werden und schneller gefüllte Tonnen sind (in der Testphase) auch kein Problem.

Smarte Mülltonne

Hitradio Ö3/Johann Puntigam

Der Bürgermeister von Feldkirchen, Erich Gosch, ist von der Idee überzeugt: „Das System ist individueller für den Kunden, dadurch hat man einfach einen größeren Kundennutzen. Und natürlich erwarten wir uns künftig schon Einsparungen, weil wir besser koordinieren können und halbleere Tonnen nicht zu holen brauchen.“

Weiters ist in den zigarettenpackerlgroßen Sensoren ein Temperaturfühler eingebaut. Bei starkem Hitzeanstieg schlagen sie Alarm. So können Mülltonnenbrände verhindert werden.

Der Müllwagen weiß, wie gut man getrennt hat

Der zweite Teil des Projekts sind Müllscanner die in den Müllwägen eingebaut sind. Optisch wird in wenigen Sekunden erfasst was alles in der Tonne ist. Über die App bekommen die Benutzer dann Bescheid wie gut getrennt worden ist.

Smarte Mülltonne

Hitradio Ö3/Johann Puntigam

Sarah Deng ist eine der Anwohnerinnen im Testgebiet. Sie hat kein Problem mit dem System, zeigt stolz ihre Ergebnisse am Daheim-App: „Es schaut so aus, dass ich 4 Prozent Fehlwürfe hab. Man wird richtig sportlich und möchte von Entleerung zu Entleerung besser werden.“

Smarte Mülltonne

Hitradio Ö3/Johann Puntigam

Keine Strafen und strenger Datenschutz

Dabei geht es nicht darum Mülltrennungsmuffel künftig zu bestrafen, betont Bernadette Triebl vom Müllentsorger Saubermacher: „Da steht absolut etwas anderes im Vordergrund, nämlich Unterstützung und direktes Feedback zu geben. Etwa zu sagen - dieses Mal haben sie super getrennt, sie haben nur 15 Prozent Fehlwürfe. Oder wenn jemand 50 Prozent oder mehr Fehlwürfe hat zu sagen - achte bitte nächstes Mal besser auf´s Trennen. Und das kommt sehr gut an.“

Und auch wenn Müll zu Smart-Waste wird, wird streng auf Datenschutz geachtet „Sämtliche Daten werden sofort gelöscht.“

Ö3-Wecker mit Philipp Hansa, 4. Jänner 2019 (Johann Puntigam)