Geier aus dem Zoo Salzburg

Zoo Salzburg

Gänsegeier Gypsi ist ein wahrer Pechvogel

Bisher war der rund 6 Jahre alte Gänsegeier Gypsi nicht vom Glück verfolgt: In den letzten drei Jahren ist er drei Mal erkrankt und musste aufgenommen und gepflegt werden.

Im Sommer 2016 wurde er ausgehungert und verletzt in Thüringen nahe einer Windkraftanlage aufgefunden. Wahrscheinlich war der große Aasfresser mit Rotoren einer Windkraftanlage kollidiert. Rund ein Jahr lang verbrachte der Geier in einer Großvoliere.
Seine erste Auswilderung übernahm die Geierschutzinitiative „Gesi“, die ihn bis zum heutigen Tag begleitet. Im August 2017 wurde er mit einem Sender versehen und im Baden-Württembergischen Donautal in die Lüfte entlassen.

Geier aus dem Zoo Salzburg

Zoo Salzburg

Ende 2017 ließ sich Gypsi von heftigen Herbststürmen rund 300 Kilometer nach Osten tragen. Aus unerklärlichen Gründen wurde er einige Zeit später entkräftet und mit nassem Gefieder von Mitarbeitern des Zoo Schmiding im oberösterreichischen Krenglbach eingefangen und versorgt.
Wenig später wurde er in den Zoo Salzburg gebracht. Nach einer kurzen Erholungszeit in einer Voliere wurde er zu den Salzburger Stammgeiern zum zweiten Mal in den Freiflug entlassen.

Geier aus dem Zoo Salzburg

Zoo Salzburg

Anfang Dezember wurde Gypsi in Slowenien in geschwächtem Zustand aufgefunden. Nach wenigen Tagen in einer Pflegestation wurde er in die niederösterreichische Eulen- und Greifvogelstation Haringsee (EGS) gebracht. Der Verdacht einer Bleivergiftung hatte sich nach der Untersuchung an Veterinärmedizinischen Universität Wien leider bestätigt.

Geier aus dem Zoo Salzburg

Zoo Salzburg

Ein Jahr lang in Pflege

Ein ganzes Jahr verbrachte Gypsi nun in einer Großvoliere in der Eulen- und Greifvogelstation Haringsee von Hans Frey, dem Eulen- und Greifvogelexperten. Um das Blei aus seinem Körper zu bekommen, wurde er einer Chelat-Therapie unterzogen.

Geier aus dem Zoo Salzburg

Zoo Salzburg

„Gypsi ist nun soweit wieder gesund und fit, dass er heute erneut in die Lüfte entlassen werden konnte“, berichtet Zoo-Geschäftsführerin Sabine Grebner. Seine Flugbewegungen können mittels eines etwa 50 Gramm leichten Senders des Max-Planck-Instituts für Ornithologie genau verfolgt werden.
Grebner weiter: „Wir alle hoffen, dass die mittlerweile dritte Freilassung von Gypsi erfolgreich ist. Wie uns seine bisherige Geschichte zeigt, ist das Überleben von Aasfressern leider nicht gesichert. Sollte ihm nochmals etwas zustoßen, können wir ihm – Dank des Senders - rasch zur Seite stehen“.

(JP)