Ski- und Snowboarden in St. Moritz

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Ist der Fixpreis beim Skipass bald ein Auslaufmodell?

Günstiger Skifahren, wenn auf der Piste wenig los ist, man die Karten Tage vorher schon kauft oder das Wetter schlecht ist? Solche dynamischen Preismodelle kennen wir von Airlines, Hotels und der Bahn. In der Schweiz haben Skigebiete das jetzt auch bei den Liftkarten eingeführt.

In St. Moritz und im gesamten Skigebiet des Oberengadin bestimmt seit heuer die Nachfrage den Preis bei den Liftkarten. Zusätzlich sind die Karten um bis zu 30 Prozent günstiger, wenn man früh bucht. Ein System, bei dem es klare Gewinner und Verlierer gibt, sagt Michael Kirchner von Engadin, St. Moritz Mountains: „In den Weihnachtsfeiertagen haben wir gesehen, dass vor allem Familien profitieren, die früh gebucht haben. Die andere Seite der Medaille ist der teurere Preis, den all jene zahlen müssen, die sich kurzfristig bei Schönwetter in der Hochsaison entschließen, dass sie Skifahren gehen wollen.“ Für die Spontanskifahrer ist dieses dynamische Preismodell ein teurer Spaß. In St. Moritz zahlen sie bis zu 90 Euro für einen Tagesskipass - versus 40 Euro für all jene, die früh buchen!

Der Beitrag aus dem „Ö3-Supersamstag“ zum Nachhören:

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Spontanität ist teuer in St. Moritz.

Anders im Tagesskigebiet Pizol in der Ostschweiz. Dort setzt man heuer bereits die dritte Saison auf das Modell „Das Wetter bestimmt den Preis“. Wenn der Wetterbericht Schlechtwetter ansagt, sinken die Preise um bis zu 50 Prozent für Tagesskipässe. Für die Pizol-Bergbahn-Betreiber die Ideallösung für das Tagesskigebiet, wo die Auslastung sehr wetterabhängig ist. Wie Umfragen zeigen, kommt die Hälfte der Kartenkäufer wegen dieses Preismodells.

Nachgefragt im größten Skiverbund in Österreich, Skiamadé, hält man von solchen dynamischen Preismodellen wenig und setzt lieber auf fixe Aktionen, wie zum Beispiel Wochenend-Discounts. Im Tagesskigebiet Stuhleck ist so eine Idee nicht ausgeschlossen, sagt Fabrice Girardoni, Geschäftsführer der Bergbahnen Stuhleck. „Die Kunst dabei ist es, den Preis zu finden, bei dem man insgesamt auch den Umsatz optimieren kann“, sagt Girardoni. Aber grundsätzlich könnte man sich ein dynamisches Preismodell schon vorstellen, an welche Faktoren auch immer gekoppelt.

„Ö3-Supersamstag“ mit Thomas Kamenar, 19. Jänner 2019 (Romana Nachbauer)