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31. Jänner: McDonald’s goes Moskau
Von und mit Norbert Ivanek
Es ist das vielleicht berühmteste und auffälligste Museum der Welt- das Centre Georges Pompidou in Paris. Vor allem seine ungewöhnliche Architektur- es sieht auf den ersten Blick aus wie frisch eingerüstet- hat es weltbekannt gemacht. Und: es hat heute Geburtstag.
Am 31. Jänner vor genau 42 Jahren, 1977 eröffnet in Paris nach fünfjähriger Bauzeit das Centre Georges Pompidou mit Riesentamtam. Es ist ein staatliches Kunst- und Kulturzentrum, das französischen Staatsbürgern, aber auch Fremden aller Gesellschaftsschichten freien Zugang zu Wissen garantieren soll. Die Pariser aber sind verhalten, vor allem was die zwei ausländischen Architekten, aber auch auch den minimalistischen Baustil, der teilweise das Innere des fünfstöckigen Gebäudes offenlässt, betrifft.
13 Jahre später gibt’s schon wieder eine pompöse Eröffnung. Diesmal allerdings in Moskau. Auf dem geschichtsträchtigen Puschkinplatz, den üblicherweise die Opposition für Kundgebungen nutzt, öffnet am 31.Jänner 1990 das allererste McDonald’s-Restaurant in der UDSSR. Die größte Filiale der Welt mit 600 Angestellten für bis zu 700 Gäste.
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Die sowjetischen Angestellten werden dafür wochenlang von Spezialisten der kanadischen McDonald’s-Kette auf Lächeln und Freundlichkeit den Kunden gegenüber trainiert, denn in der UDSSR ist Lächeln im Gastgewerbe normalerweise nicht üblich.
Mit Tequila, eigentlich der sogenannten Tequila-Krise muss sich am 31. Jänner 1995 US-Präsident Bill Clinton auseinandersetzen. Mexiko war nach einer schweren Währungskrise, der Peso war nach einer Notabwertung über Nacht gegenüber dem Dollar nur mehr die Hälfte wert, prompt in eine massive Wirtschaftskrise gerutscht. Um Mexikos Zahlungsunfähigkeit zu verhindern, schießen die USA nicht weniger als 20 Milliarden Dollar zu einem knapp 70 Milliarden schweren internationalen Hilfspaket durch den internationalen Währungsfonds und der Weltbank zu, aber eigentlich nur, um das eigene Geld zu retten, denn Mexikos Wirtschaft ist fast ausschließlich auf internationalen Investitionen aufgebaut.
Das Ö3-Zeitreisevideo des Tages:
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Nachhören: Die Ö3-Zeitreise vom 31. Jänner 2019:
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Das Vertrauen der internationalen Charts gewinnen zur selben Zeit The Cranberries aus Irland. Mit einem hochpolitischen Protestsong gegen den Nordirlandkonflikt, als Metapher, dass Krieg und Gewalt die Menschen zu seelenlosen Untoten macht. Die erfolgreichste Single der Bandgeschichte. Nummer 1 in Deutschland und Irland natürlich und 24 Wochen in den Ö3 Austria Top 40.
Der Ö3-Zeitreisehit des Tages: The Cranberries - 1995 - Zombie
Die letzte Folge:
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Norbert Ivanek ist der Ö3-Zeitreiseleiter:
Walter Dunger/Hitradio Ö3
Gefühlvoll wühlt er sich täglich durch über 50 Jahre Ö3-Archiv und findet prompt Erstaunliches, Interessantes aber auch Überraschendes. Die Ö3-Zeitreise entführt dich in die Höhen und Tiefen des Lebens, in glückliche und traurigere Momente, in absolute Highlights und tiefschwarze Nullpunkte. Ö3 war und ist für dich immer mit dabei mitten im Geschehen und direkt am Puls der Zeit.
„Ö3-Wecker“ mit Philipp Hansa, 31. Jänner 2019 (NI)