Niki Lauda mit Verband am Kopf

Hartmut Reeh / dpa / picturedesk.com

22. Februar: Niki Lauda und Manfred Deix

Erstaunlich, was in Österreich und der Welt im Laufe der Zeit so alles passiert und woran man sich oft nur noch vage und schemenhaft erinnern kann. Ö3 dreht virtuell am Rad der Zeit und bringt dich zurück an die Orte der großen Weltpolitik, der schrecklichen Katastrophen, aber auch der unglaublich schönen Momente. Steig ein und fiebere mit, wenn wir mit Ö3 entspannt durch die Zeit reisen.

Von und mit Norbert Ivanek

Zwei große Söhne Österreichs sind heute vor genau 70 Jahren auf die Welt gekommen. Niki „Nationale“ Lauda, der heute seinen runden Geburtstag feiert, während er sich noch immer von seiner Lungentransplantation erholt und Ausnahmecartoonist Manfred Deix, der vor knapp drei Jahren, am 25. Juni 2016 leider viel zu früh gestorben ist.

Heute am 22. Februar 1949, es ist ein Dienstag, macht Manfred Deix seinen ersten Schrei in St. Pölten. Die Welt ist damals noch eine völlig andere. Es ist die Zeit des beginnenden kalten Krieges und Österreich ist ein besetztes Land. Aufgewachsen in den wilden 50ern und 60ern liebt Menfred Deix es, sich mit dem Establishment anzulegen. „Da hat’s Rebellentum gegeben, damals waren wir goschert“, erinnert er sich später im Ö3-Interview beim Frtühstück mit Claudia Stöckl. Sein Markenzeichen: Die Deixfiguren. Lächerlich überzeichnete Karikaturen des Durchschnittsösterreichers und Kleinbürgers mit denen er blitzgescheit das Zeitgeschehen kommentiert und gleichzeitig seinen Landsleuten schonungslos den Spiegel vorhält. Den Vorwurf, seine Österreicher wären fetter und hässlicher als in Wirklichkeit, lässt er nicht gelten: „Das sagt man mir nach. Ich wäre einer, der den Leuten da am Zeug flickt und sie ‚schircher‘ macht, aber das ist überhaupt nicht wahr. Die Wahrheit ist viel grimmiger. Wer mit offenen Augen durch die Städte oder Dörfer geht, der wird mit beipflichten, der wird sehen, dass ich eher einer bin, der das beruhigt und besänftigt und die Leute ein bisschen fescher macht, als sie in Tatsache sind“, so Manfred Deix im Ö3-Frühstück.

Manfred Deix und Claudia

Hitradio Ö3

Am 22. Februar 1969, Ö3 ist gerade mal zwei, Manfred Deix schon 20 und zeichnet bereits, streckt Frankreich’s Präsident General Charles de Gaulle nach Jahren der Blockade endlich die Hand Richtung England für ein gemeinsames Europa, aus, berichtet der damals schon 42-jährige Hugo Portisch im Ö3-Journal aus Brüssel. „Der General“, sagt er: „wollte England nur nicht in die EWG lassen, weil er es für ein Trojanisches Pferd der USA gegen Europa hielt.“ England tritt übrigens 1973 der EEC bei, dann der EU und ist aktuell, Stichwort Brexit, fast schon wieder draußen.

25 Jahre später, am 22. Februar 1994 ist Österreich an der Reihe. Eine hochrangige Delegation bestehend aus den Ministern Mock, Schüssel, Klima und Fischler sowie Europastaatssekretärin Ederer verhandelt in Brüssel für einen Beitritt zur EU.

Das Ö3-Zeitreisevideo des Tages:

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Nachhören: Die Ö3-Zeitreise vom 22. Februar 2019:

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Zur selben Zeit mischen die Herren Bryan Adams, Rod Stewart und Sting die Charts auf. Mit dem Soundtrack für den Blockbuster „Die drei Musketiere“, der übrigens größtenteils in Österreich gedreht wurde. Weltweit an der Spitze der Charts und heute vor genau 25 Jahren die 2te von insgesamt 8 Wochen auch die Nummer 1 der Ö3 Austria Top 40

Der Ö3-Zeitreisehit des Tages: Bryan Adams, Rod Stewart, Sting– 1994 – All For Love

Die letzte Folge:

21. Februar: 9 Monate Haft für Václav Havel

Norbert Ivanek ist der Ö3-Zeitreiseleiter:

Ö3-Reporter Norbert Ivanek

Walter Dunger/Hitradio Ö3

Ö3-Reporter Norbert Ivanek

Gefühlvoll wühlt er sich täglich durch über 50 Jahre Ö3-Archiv und findet prompt Erstaunliches, Interessantes aber auch Überraschendes. Die Ö3-Zeitreise entführt dich in die Höhen und Tiefen des Lebens, in glückliche und traurigere Momente, in absolute Highlights und tiefschwarze Nullpunkte. Ö3 war und ist für dich immer mit dabei mitten im Geschehen und direkt am Puls der Zeit.

„Ö3-Wecker“ mit Robert Kratky, 22. Februar 2019 (NI)