Prodigy-Frontman Keith Flint.

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Prodigy-Frontmann Keith Flint ist tot

Der Sänger und Frontmann der britischen Elektro-Punk-Band The Prodigy, Keith Flint, ist tot. Die Polizei der nordöstlich von London gelegenen Grafschaft Essex fand am Montag die Leiche des Musikers, der nur 49 Jahre alt wurde.

Sie stufe den Tod als „nicht verdächtig“ ein, seine Angehörigen seien informiert worden, erklärte die Polizei. Die Band würdigte ihr verstorbenes Mitglied als „wahren Pionier, Erneuerer und Legende“.

„In großem Schock und tiefer Trauer bestätigen wir den Tod unseres Bruders und besten Freundes“, erklärten die anderen Bandmitglieder. „Er wird uns für immer fehlen.“ Der charismatische Sänger mit seinem prägnanten Irokesenschnitt und dem dämonischen Aussehen hatte maßgeblich dazu beigetragen, The Prodigy in den 90er Jahren zu einer der einflussreichsten Bands aus der Rave-Szene zu machen.

Mit einem Mix aus intensiven Breakbeats und Punk-Elementen kreierte die Band einen unverkennbaren Mix, der sie von der Underground-Szene auch in die Musikshow „Top of the Pops“ brachte. Zu ihren bekanntesten Hits zählen „Firestarter“ und „Smack My Bitch Up“, eine Auskoppelung aus dem Album „The Fat Of The Land“ von 1997.

Besonders das Video zu „Smack My Bitch Up“ sorgte mit seinen Gewaltszenen für heftige Kontroversen. „Da war eine echter Willen, keine Kompromisse einzugehen“, sagte Flint 2015 einmal in einem AFP-Interview über den Stil. „Wir brauchten einfach ein Gegengift zur DJ-Szene, daher auch seine Brutalität.“

Die Nachricht von Flints Tod überschattet die derzeitige Welttournee der Band mit ihrem siebten Album „No Tourists“. In ersten Reaktionen zeigten sich Kollegen entsetzt. „Echt traurig über die Nachricht. Er war immer sehr witzig, und sehr nett mit Tom (Rowlands) und mir, als wir mit unseren gemeinsamen Auftritten anfingen“, erinnerte sich Ed Simons von dem britischen Elektro-Duo The Chemical Brothers. „Wir haben einen Titanen verloren“, erklärte die Soul-Sängerin Beverly Knight.

(AFP)