Atomkraftwerk ZWentendorf 1985

ORF

7. März: Endgültiges Aus für Zwentendorf

Erstaunlich, was in Österreich und der Welt im Laufe der Zeit so alles passiert und woran man sich oft nur noch vage und schemenhaft erinnern kann. Ö3 dreht virtuell am Rad der Zeit und bringt dich zurück an die Orte der großen Weltpolitik, der schrecklichen Katastrophen, aber auch der unglaublich schönen Momente. Steig ein und fiebere mit, wenn wir mit Ö3 entspannt durch die Zeit reisen.

Von und mit Norbert Ivanek

Seit der Volksabstimmung 1978 gegen das fix und fertig gebaute Kernkraftwerk Zwentendorf, gibt’s in Österreich das Atomsperrgesetz. Soll heißen: Keine Kernkraftwerke ohne neuerliche Volksabstimmung. Doch die Regierung lässt nicht locker.

Am 7. März 1985, also heute vor genau 34 Jahren drängt die SPÖ in der Rot-Blauen Koalition unter Bundeskanzler Sinowatz prompt auf eine Volksabstimmung besonderer Art, um Zwentendorf doch noch in Betrieb zu nehmen. Es ist das allerletzte Aufgebot für das leerstehende Kraftwerk. Der Antrag wird allerdings abgelehnt und Ende März kommt es dann zur stillen Liquidation. Die bis dahin angelaufenen Kosten von über 14 Milliarden Schilling, umgerechnet über einer Milliarde Euro sind weg.

Fünf Jahre später, am 7. März 1990 kommt auch der österreichische Wein wieder in die Schlagzeilen und das nur fünf Jahre nach dem verheerenden Weinskandal 1985. Glycol im Wein ist plötzlich per Verordnung erlaubt! Empörung macht sich breit. Das Landwirtschaftsministerium hat eine Höchstgrenze von 5 mg pro Liter festgesetzt, also ein 5/100stel der Menge, die die Pantscher 1985 in den Wein geschüttet haben. Doch es gibt einen guten Grund, berichtet Ö3-Reporter Hans Christian Unger aus dem Ministerium. „Die Verwendung von Kunstoffschläuchen und Kunststoffbehältern mit denen der Wein in Berührung kommt, enthielten Glycol, das so in geringen Mengen in den Wein gelangt, kann also nicht verhindert werden und deshalb der Grenzwert“, so die überraschende Auskunft.

Fünf Jahre später soll auf den runden 40sten Geburtstag der Republik angestoßen werden. Die berühmten „Vier im Jeep“ sollen im Rahmen einer internationalen Gedenkveranstaltung in Wien noch einmal zusammenkommen. Diesmal allerdings die Staatsoberhäupter und Außenminister. Doch nur Boris Jelzin hat zu- und, nachdem Russland inakzeptable Bedingungen, die prompt abgelehnt werden, gestellt hat, dann doch abgesagt. Heute vor genau 24 Jahren, am 7. März 1995 wird schließlich auch der Festakt endgültig gestrichen, informiert Bettina Roither im Ö3-Journal.

Das Ö3-Zeitreisevideo des Tages:

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Nachhören: Die Ö3-Zeitreise vom 07. März 2019:

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Zur selben Zeit feiert dagegen eine mit ihrem 26 Jahre älteren Manager frisch verheiratete Celine Dion. Sie hat mit „The Power Of Love“ ihren ersten Nummer 1 Hit in den USA und kann prompt einen weiteren Welthit nachlegen. Eine Herzschmerzballade wo sie ihrem fiktiven Lover dringend ans Herz legt: Denk lieber 2x darüber nach, bevor Du mich verlässt. Der Song hält sich wochenlang an der Spitze der europäischen Charts. Darunter die Nummer 1 für 9 Wochen in Irland und 7 in England.

Der Ö3-Zeitreisehit des Tages: Celine Dion – 1995 – Think Twice

Die letzte Folge:

6. März: Acht Schüsse auf einen Mörder

Norbert Ivanek ist der Ö3-Zeitreiseleiter:

Ö3-Reporter Norbert Ivanek

Walter Dunger/Hitradio Ö3

Ö3-Reporter Norbert Ivanek

Gefühlvoll wühlt er sich täglich durch über 50 Jahre Ö3-Archiv und findet prompt Erstaunliches, Interessantes aber auch Überraschendes. Die Ö3-Zeitreise entführt dich in die Höhen und Tiefen des Lebens, in glückliche und traurigere Momente, in absolute Highlights und tiefschwarze Nullpunkte. Ö3 war und ist für dich immer mit dabei mitten im Geschehen und direkt am Puls der Zeit.

„Ö3-Wecker“ mit Philipp Hansa, 07. März 2019 (NI)