3 von 10 Österreichern nehmen keine Pakete vom Nachbarn an

Der Online-Handel brummt. Bei manchen Familien kommt der Paketbote jeden Tag vorbei. Häufig sind die Besteller allerdings nicht zu Hause und die Nachbarn müssen einspringen. Doch nicht alle sind begeistert von den Shoppingeskapaden des Nebenmanns.

Rund 3 von 10 Österreichern verweigern die Annahme von Paketen der Nachbarn. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Studie von immowelt.at, einem der führenden Immobilienportale Österreichs. Die Gründe für die Abneigung sind unterschiedlich. Die meisten von ihnen sind nachtragend: 55 Prozent der Paketverweigerer gaben an, dass die eigenen Bestellungen auch niemand annimmt. Sie müssen dann am Folgetag extra zur nächsten Poststelle fahren. Weitere 21 Prozent beschweren sich, dass die Pakete des Nachbarn oft tagelang nicht abgeholt werden und dann in der eigenen Wohnung herumstehen. Gerade bei großen und sperrigen Lieferungen steht dann zum Teil der halbe Flur voll. 14 Prozent wollen hingegen ihre Ruhe haben. Sie nehmen keine Päckchen an, weil sie nicht wollen, dass der Nachbar andauernd bei ihnen klingelt, um diese abzuholen. Jeden 10. nervt es wiederum, dass er abends noch auf den Nachbarn warten müssen.

Mann trägt Pakete

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Geben und Nehmen

Die Mehrheit der Österreicher pflegt hingegen ein harmonisches Nachbarschaftsverhältnis. Immerhin 71 Prozent der Österreicher nehmen Pakete für ihre Nebenleute an. Die meisten von ihnen (56 Prozent) sehen dies als ein „Geben und Nehmen“ und erwarten, dass der Nachbar auch die eigenen Pakete annimmt. Knapp ein Drittel (31 Prozent) nimmt sogar gerne Sendungen an. Ein möglicher Grund ist, dass man so mal wieder mit dem Anrainer ins Gespräch kommt und Neuigkeiten aus der Nachbarschaft erfährt. 13 Prozent sind zwar genervt von den Päckchen der Nachbarn, nehmen sie aber trotzdem an.

Junge Österreicher nehmen am wenigsten Pakete an

Besonders hilfsbereit sind Senioren. 75 Prozent der ab 60-Jährigen nehmen prinzipiell die Pakete der Nebenleute an. Sie sind zumeist nicht mehr berufstätig und tagsüber zu Hause, wenn der Paketbote klingelt. Die 18- bis 29-Jährigen sind da deutlich weniger nachbarschaftlich. In dieser Altersgruppe unterschreiben nur 62 Prozent für fremde Pakete. Und das, obwohl sie selbst zur Generation Online-Shopping gehören und häufig auf hilfsbereite Nachbarn angewiesen sind.

Ö3-Drivetime-Show mit Olivia Peter, 9. April 2019 (OTS)