Hitradio Ö3
Wie Schulen das Schwindeln verhindern wollen
Das Europagymnasium in Linz-Auhof etwa setzt dabei auf Metallscanner, wie man sie vom Flughafen kennt. Direktor Gottfried Jachs erklärt im Gespräch mit Ö3-Reporter Jürgen Freimuth das Vorgehen so: „Bevor es mit der Matura losgeht, werden die Kandidatinnen und Kandidaten gescannt. Wie genau ist Sache des jeweiligen Lehrers. Einer geht möglicherweise bis zur Fußsohle hinunter, der andere konzentriert sich mehr auf den Bereich der Hosentaschen, oder scannt vielleicht auch den Ellbogen und das Handgelenk nach versteckten Hilfsmitteln.“
Damit soll in erster Linie sichergestellt werden, dass alle ihre Smartphones abgegeben haben, erklärt der Schulleiter. „Wir betrachten das als Erinnerung, falls jemand vergessen hat, das Handy ins Körberl zu legen.“ Verboten sind aber auch digitale Uhren und andere elektronischen Geräte, die bei der Matura nichts verloren haben.
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Auch während der Prüfung selbst wird genau aufgepasst. „Wo es früher nur eine Aufsichtsperson gegeben hat, kommen heute zwei zum Einsatz“, so Jachs. Außerdem wird die Sitzordnung vorgegeben, „das heißt die Schülerinnen und Schüler dürfen sich nicht aussuchen, wo sie Platz nehmen, sondern der Platz wird ihnen zugewiesen.“ Gerade Mathematik bietet heuer Schummelpotential, weil der Grundlagenteil, ein Multiple-Choice-Test, nicht mehr nach zwei Stunden abgegeben werden muss. Bei so einem Kreuzerltest könnte also leicht abgeschrieben werden.
Schummeln zahlt sich nicht aus
Erschwindelte Leistungen dürfen nicht gewertet werden. Wird ein Kandidat beim Schummeln erwischt, muss er im Extremfall noch einmal zur Matura antreten, heißt es etwa aus der Bildungsdirektion in Oberösterreich. Österreichweit treten heuer übrigens rund 45.000 Maturantinnen und Maturanten zur Reifeprüfung an.
Ö3-Wecker mit Robert Kratky, 8. Mai 2019 (JF)