Paenda im Ö3-Interview

Hitradio Ö3

Paenda nimmt ihr frühes Ausscheiden gelassen

Ö3-Musikredakteur Clemens Stadlbauer ist in Tel Aviv und berichtet täglich vom ESC-Geschehen. Nach dem Interview mit Paenda über ihr Ausscheiden stellt er fest: „Sie nimmt das echt extrem cool und gelassen“.

Der Eurovision Song Contest auf oe3.orf.at

Tag 2: Paenda am Limit

Fühlt sich irgendwie komisch an. Die letzten fünf Jahre war Österreich immer im Finale. Das letzte Mal, als es uns raus gefetzt hat, war 2013 in Malmö. Für die leicht unscheinbare Natalia Kelly (Natalia Who?) war damals auch schon im Semifinale Schluss. Und auch die Trackshittaz ein Jahr zuvor in Baku haben einen frühzeitigen Abgang hingelegt, - das allerdings sehr spektakulär: Manuel musste mit einem Kreuzbandriss nach missglückter Tanzeinlage im Rollstuhl aus der Halle geschoben werden.

Das ist Paendas erste Reaktion nach dem Aus

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„Man kann auch gewinnen, obwohl man verliert“

Paenda muss man zugutehalten, dass sie nach ihrem Ausscheiden extrem cool und gelassen reagiert hat. Sie hat nichts beschönigt, aber im Grunde war es ihr dann auch ein bissl scheißegal, vermute ich. Die wollte hauptsächlich ihr neues Album promoten und ein neues Publikum für ihren progressiven Sound gewinnen. So gesehen kann man auch gewinnen, wenn man verliert. In Tel Aviv wurden ihr zwar ihre Grenzen aufgezeigt, dafür hat sie im Gegenzug ihre Single „Limits“ (und das dazu gehörige neue Album gleich dazu) medienwirksam hunderten Journalisten aus aller Welt hergezeigt.

Kurz noch zum Finale: Gestern habe ich ja Malta als Sieger prognostiziert. Heute ist für mich aber ganz klar, dass Aserbeidschan gewinnt. Bin schon gespannt, wenn ich morgen favorisiere.

Tag 1 in Tel Aviv:

Im Hotel gleich einmal die W-Lan-Verbindung checken, ist oberste Priorität. Nur für den Fall, dass einem der Song Contest in die Quere kommt. Die unbearbeiteten Mails, die sofort herein prasseln, bleiben vorerst unbearbeitet. Die Umgebung abchecken, lautet nämlich die nächste Priorität. Nach dem unerwarteten Kälteeinbruch zuhause in Österreich, ein höchst erfreuliches Unterfangen.

Österreichs Kandidatin Paenda im Ö3-Interview mit Clemens Stadlbauer

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In Israel kommt Urlaubsstimmung auf

Mit Sonnenöl einschmieren und ab auf die Strandpromenade. Hier ist der Song Contest plötzlich ganz weit weg, obwohl er angeblich auch in der Stadt ist. Kurz überlege ich, ob ich zurück ins Hotel soll, mir die Badehose checken. Um vollends einzutauchen in dieses Urlaubsszenario, das in Tel Aviv offenbar Alltag ist. Diese Recherche geht aber dann selbst mir zu weit. Stattdessen entscheide ich mich lieber für ein kleines, kühles Bier in einer Strandbar.

Österreichs Kandidatin Paenda im Ö3-Interview mit Clemens Stadlbauer

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Der Sound des Meeres spült geduldig die unangenehmen Irritationen weg, die sich seit den unterirdischen Gesangsdarbietungen des ersten Halbfinales in meinen Gehörgängen festgesetzt haben. Das Leben ist nicht fair. Wäre Paenda fürs erste Halbfinale ausgelost worden, hätte man sie gleich mit einer Wild Card ins Finale durchwinken können. So aber ist sie heute am Start mit allen großen Favoriten auf den Gesamtsieg.

Nach der gestrigen Generalprobe in einer mir unbekannten Halle habe ich sie um 1.30 Uhr Früh noch in der Lobby des Hotels getroffen, in dem die österreichische Delegation logiert (keine fünf Minuten von der Strandbar, ich wohne auch dort). Großes Hallo allerseits, obwohl Paenda nach all den Strapazen schon ein bissl geschlaucht war. Beim Interview für den Ö3-Wecker war sie aber sofort wieder hellwach, charmant, am Punkt und gut gelaunt. Ein Traum, diese Frau.

Gerda Rogers prognostiziert Finaleinzug

Unter dem Sternenhimmel von Tel Aviv habe ich ihr als kleinen Muntermacher auf meinem Laptop die Prognosen von Gerda Rogers vorgespielt. Die Ö3-Star-Astrologin sieht die talentierte, leicht exzentrische Wassermann-Dame Paenda ganz klar im Finale. Im Gegensatz zu den Buchmachern der großen Wettbüros, die sie momentan nur auf dem 14. Platz handeln.

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Paenda hört sich die Prognose von Gerade Rogers an

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Paenda hat sich vor Ort die Prognose von Ö3-Astrologin Gerda Rogers angehört

So reagiert Paenda auf Gerda Rogers’ Prognose:

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Bei der gestrigen Generalprobe haben ja schon die Jurys der anderen Teilnehmerländer ihre Stimmen abgegeben. Jede Jury, die halbwegs etwas auf sich hält, und das tun sie alle, weil sie sich selbst gerne als ausgewiesene Musikexperten zu erkennen geben, müsste Paenda aufgrund ihres erstklassigen Gesanges und der hochwertigen Komposition zumindest ein paar Punkte gegeben haben.

Für das Publikum in ganz Europa mag ihr Song „Limits“ vielleicht noch eine Spur zu sehr Avantgarde sein. Wenn es aber nicht komplett auslässt, müsste sich in Kombination mit der Jury ein Finalplatz für Paenda ausgehen. Da kann sich der Holländer noch so sehr wegschmachten, der Russe noch so irre Stunts aufführen und der Schwede noch so aalglatten Pop daher säuseln.

Nur die Dame aus Malta ist für mich auch noch fix weiter. Weil die gewinnt dann am Samstag auch das Finale. Behaupte ich jetzt zumindest einmal aus reinem Eigeninteresse. Denn dort soll es angeblich auch ganz tolle Strandbars geben.

Song Contest
Clemens Stadlbauer

Milenko Badzic

Aus der Ö3-Musikredaktion...

Ö3-Reporter Clemens Stadlbauer berichtet hier regelmäßig über aktuelle Trends und News aus der Musikwelt.
Neben seiner Arbeit bei Ö3 hat er fünf Bücher veröffentlicht, darunter den Bestseller „Quotenkiller“. Stadlbauer ist verheiratet und Vater einer Tochter.



Hier gibt’s mehr News zu den beiden Semifinali

  • Hier geht’s zur Story zum 1. Semifinale!
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Susi Zuschmann

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Ö3-Songcontest-Countdown mit Susi Zuschmann

Spezialsendung: 5 Stunden Eurovision Songs auf Ö3

Ö3 stimmt dich auf das große Finale ein mit dem Ö3-Songcontest-Countdown am Samstag von 16 bis 21 Uhr. Susi Zuschmann spielt dir bis zum Start der Show fünf Stunden lang nur die besten, schrägsten und legendärsten Eurovision Songs.


Der Ö3-Wecker mit Robert Kratky, am 16. Mai 2019
(Clemens Stadlbauer)