Ausgiebig und „grün“: So urlaubt Österreich 2019

Der Trend zu Kurzurlaub schwächt sich ab. Nach dem Flugchaos im Vorjahr werden Billigflieger heuer eher gemieden. Und die Österreicher versuchen beim Reisen vermehrt auf die Umwelt zu schauen.

Das sind die auffälligsten Trends aus dem ÖAMTC Reisemonitoring - der Studie zum Urlaubsverhalten der Österreicher.

Sehr auffällig - nach dem letzten Chaossommer auf den Flughäfen gibt laut ÖAMTC gleich ein Viertel der Befragten an deshalb heuer das Urlaubverhalten zu verändern.

Und es wird weniger Kurzurlaub gemacht: 8 von 10 geben an heuer mindestens einen 4 - 14 Tage langen Urlaub machen zu wollen. Im Schnitt gibt der Österreicher für den Haupturlaub 1.237 Euro aus.

Grafik So urlaubt Österreich

ÖAMTC

Erholung und Sonnetanken

Für den Haupturlaub 2019 ist das Auto das am häufigsten genutzte Verkehrsmittel, dicht gefolgt vom Flugzeug. Das wichtigste Motiv für den heurigen Urlaub ist für mehr als die Hälfte der Reisenden die Erholung beim Baden und Sonnetanken, 20 Prozent planen eine Städtereise.

Nachhaltigkeit immer wichtiger

Im Fokus des Reisemonitorings lag heuer die Einstellung der Reisenden zum Thema Nachhaltigkeit. „Zwei Drittel der Befragten sprechen Nachhaltigkeit eine große oder sehr große Bedeutung zu. Dabei steigt das Bewusstsein für umweltbewusstes Reisen mit dem Alter“, hält ÖAMTC-Expertin Riedl fest. „Bei den Entscheidungsfaktoren für eine Reise steht Nachhaltigkeit zwar nicht an erster Stelle – wichtiger sind hier u.a. der Preis und die Erreichbarkeit der Destination – ist jedoch gleichauf mit dem Faktor Familienfreundlichkeit.“

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„Rund 80 Prozent der befragten Reisenden haben bereits Umweltprobleme am Urlaubsort wahrgenommen – in Form von Müll auf den Straßen, Übertourismus oder zerstörter Natur“, sagt ÖAMTC-Expertin Riedl. Insbesondere in fernen Destinationen wird das häufiger beobachtet. Umweltbewusstes Reiseverhalten legen die Österreicher eher indirekt an den Tag, z.B. indem sie in der Nebensaison verreisen oder ein Reiseziel abseits der Touristenströme wählen. Immerhin jeder Fünfte gab an, im Sinne der Nachhaltigkeit bewusst auf Flugreisen zu verzichten.

Das ÖAMTC-Reisemonitoring gewährt jährlich Einblicke in das Reiseverhalten und die Urlaubspläne der Österreicher. Für die repräsentative Umfrage hat das market Institut österreichweit 801 Telefoninterviews mit Österreichern ab 15 Jahren durchgeführt.

„Neue“ Länder am Reiseplan

Bei den Top-Destinationen für die bevorstehende Saison gibt es heuer leichte Verschiebungen: Elf Prozent der österreichischen Reisenden planen, ihren Urlaub 2019 in der Heimat zu verbringen – weniger als in den Jahren zuvor. „Mit 70 Prozent möchte der Großteil im europäischen Ausland Urlaub machen: Kroatien ist dabei Spitzenreiter, es folgen Italien und Spanien“, weiß die ÖAMTC-Expertin. „Außerdem sind heuer ‚neue‘ Destinationen abseits der Top-Urlaubsländer reizvoll: So tauchen u.a. die Slowakei, die Schweiz, Serbien, Montenegro und das Baltikum erstmals im Ranking der Urlaubsländer auf.“ 14 Prozent der Reisenden zieht es in fernere Regionen – hier punkten vor allem Ägypten und die USA sowie Kanada.

Ö3-Supersamstag mit Thomas Kamenar, 18. Mai 2019