Bub in der Klasse, Zeugnis in der Hand

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Jedes Dritte Kind braucht Nachhilfe

In Österreich brauchen so viele Kinder Nachhilfe wie nie zuvor. 100 Millionen Euro haben österreichische Eltern allein dieses Schuljahr für Nachhilfe ausgegeben.

Notendruck erhöht Bedarf an Nachhilfe

Immer mehr Schüler in Österreich bekommen Nachhilfe. Das zeigt das jährliche Nachhilfebarometer der Arbeiterkammer. Während früher oft Nachhilfe genommen worden ist, um einen Fünfer auszubessern, geht es heute vor allem darum, eine gute Note zu erreichen.

327.000 Kinder nehmen in Österreich Nachhilfe.
17 Prozent nehmen bezahlte Nachhilfe
9 Prozent unbezahlte Nachhilfe
4 Prozent haben Gratis-Nachhilfe an den Schulen.

Je besser die Noten, desto eher haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit an einer guten Schule aufgenommen zu werden - etwa an einer AHS. Sogar 75 Prozent der Schülerinnen und Schüler lernen außerdem zu Hause mit ihren Eltern, die dadurch oft als „unfreiwillige“ Nachhilfelehrer fungieren. Egal ob Hausübungen kontrollieren, oder das gemeinsame Lernen für eine Schularbeiter oder einen bevorstehenden Test: Das viele Lernen zu Hause kostet viel Freizeit. Am häufigsten wird die Nachhilfe zu Hause von den Volkschulkindern benötigt.

Statistik Eltern

Ifes-Befragung / AK

Ganztagsschulen & Förderunterricht sind entlastend

Eine positive Auswirkung haben Ganztagsschulen und regelmäßiger Förderunterricht an Schulen. Von Schülern die eine Ganztagsschule besuchen, nehmen nur neun Prozent bezahlten Nachhilfeunterricht. Das liegt unter dem Gesamtschnitt für bezahlte Nachhilfe (13 Prozent).

Kinder in der Schule, die Mathematik lernen.

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Auch der Förderunterricht an Schulen wirkt sich positiv aus. In Schulen deren Förderunterricht sehr gut benotet wird, bekommen ebenfalls nur neun Prozent der Schüler bezahlte Nachhilfe.

AHS-Schüler benötigen am meisten Nachhife

Statistik Kosten

Ifes-Befragung / AK

Am höchsten ist der Nachhilfebedarf traditionellerweise an den AHS-Oberstufen: Dort erhalten 45 Prozent eine Lernunterstützung, gefolgt von den berufsbildenden mittleren (BMS, 40 Prozent) und höheren Schulen (BHS, 37 Prozent). An den Neuen Mittelschulen (NMS) beträgt dieser Anteil 33, an den AHS-Unterstufen 31 Prozent. Am geringsten ist der Nachhilfebedarf an den Volksschulen (14 Prozent) - dort leisten auch die Eltern den überwiegenden Anteil der Nachhilfearbeit, an den anderen Schulformen dominiert die bezahlte Nachhilfe. Am häufigsten wird Nachhilfe in Mathematik benötigt.

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