Katta aus dem Zoo Salzburg Hellbrunn

Zoo Salzburg Hellbrunn

Zoo Salzburg Hellbrunn: Benimmtraining für Kattas

Oberaffengeil war bis jetzt das ausgelassene Leben der Kattas im Zoo Salzburg in Hellbrunn. Aber die Lemuren haben es übertrieben. Weil sie oft die Taschen der Besucher ausgeräumt haben, gibt es jetzt ein Benimmtraining! Und einen Mindestabstand von eineinhalb Metern! Fotografieren: ja! Füttern: nein! Ob das funktioniert hat Ö3-Reporter Peter Obermüller inmitten der Halbaffen überprüft.

Die Kattas turnen und toben in weiten Teilen des Zoogeländes herum, zu den Lieblingsorten zählen die Spielplätze innerhalb der Tiergartens. Dorthin kommen viele Eltern mit ihren Kindern. Weil sie Leckereien und Kekse dabei haben, sind sie für die Lemurenfamilie interessant. Die neun Tiere legen dabei oft ihre Scheu ab und räumen die Taschen der Besucher aus, suchen auch in Kinderwagen nach feinen Speisen.

Katta aus dem Zoo Salzburg Hellbrunn

Zoo Salzburg Hellbrunn

Der Zoo reagiert, beschreibt Geschäftsführerin Sabine Grebner:
Jetzt gibt es ein Benimmtraining, denn die Kattas sind überaus lernfähig. Man kann ihnen erstaunlicherweise sehr viel beibringen. Sie haben ursprünglich gelernt, in Kinderwägen ist immer etwas Süßes drinnen. Das haben wir versucht, umzupolen und ihnen beizubringen, dass sie ihr Futter vom Tierpfleger bekommen und nicht von den Besuchern.

Tiere verlieren die Scheu - die zu große Nähe wird problematisch und gefährlich.
Sie dürfen keine Süßigkeiten, kein Eis oder Lutscher oder dergleichen fressen. Ein weiteres Problem: wenn man die Kattas am Schwanz zieht oder ihnen zu nahe kommt, dann wehren sie sich. Das kann schmerzhaft werden, wenn sie beißen oder kratzen.
Kattas sind sehr neugierig, setzen sich auf Köpfe und hüpfen auf Schultern der Besucher.

Katta aus dem Zoo Salzburg Hellbrunn

Zoo Salzburg Hellbrunn

„Jetzt müssen sie lernen Abstand zu den Besuchern zu halten, wir vertreiben sie auch immer wieder von den Erwachsenen und von den Kindern, wir füttern sie mehrmals zu bestimmten Zeiten, dann sind sie satt und suchen nicht frech und hungrig den Taschen der Tierfreunden nach Essbarem. Dann haben sie keinen Appetit auf Eis oder dergleichen. Wir locken sie außerdem sozusagen hinter die Kulissen in den Vogelpark. Kattas müssen wieder lernen, daß es Grenzen gibt. Tierpfleger und Freiwillige halten die Halbaffen auf Distanz“, erklärt Grebner.

Beim Eingang zum Zoo Salzburg Hellbrunn gibt es Futter für die Wildtiere, aber nur für Schafe oder Alpakas etc...Kattas dürfen nicht gefüttert werden, das ist auch mehrsprachig auf einer Hinweistafel zu lesen. Eine wichtige Aufgabe beim Benimmtraining der Allesfresser hat das Familienoberhaupt: die Kattas hier im Zoo haben eine Chefin, sie ist elf Jahre alt und heißt Mapema. Sie lässt die anderen Affen nicht aus den Augen und die folgen ganz brav.

Katta aus dem Zoo Salzburg Hellbrunn

Zoo Salzburg Hellbrunn

Kattas gehören zur Teilordnung der Lemuren und sind nur auf Madagaskar beheimatet. Ihre Art ist stark gefährdet. Sie sind tagaktiv und verbringen viel Zeit am Boden. Auffallend ist ihr schwarzweiß geringelter Schwanz, der nicht nur eine optische Signalwirkung hat, sondern auch bei Duftduellen zum Einsatz kommt. Treffen Kattas auf Rivalen, liefern sie sich eine Art Duftduell unter dem Motto: „Wer am besten stinkt, wird gewinnen!“ informiert der Salzburger Zoo Hellbrunn.

„Ö3-Drivetimeshow“ mit Olivia Peter, 20. August 2019