Hitradio Ö3
Retten, Löschen, Bergen: Feuerwehren im Stress
Brandmeldealarme, Brandeinsätze, Menschenrettungen, technische Einsätze oder bei Verkehrsunfällen mit eingeklemmten Personen - das sind nur einige der Aufgaben, die die Feuerwehren täglich bewältigen. Dafür sagen wird danke!
Vor den Vorhang holen wir – als ein Beispiel uneingeschränkter Hilfsbereitschaft rund um die Uhr - sieben Tage die Woche - die 110 Freiwilligen Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen und die Feuerwehrjugend aus Schwarzach im Pongau. Ö3-Salzburg-Reporter Peter Obermüller hat sich zwischen den sieben Spezialfahrzeugen umgesehen und umgehört:
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Die FF Schwarzach hat 110 Mitglieder, davon 76 Aktive, die Restlichen verteilen sich auf Nichtaktive, Reserve und Feuerwehrjugend.
Unter jenen, die rund um die Uhr ausrücken, sind neun Frauen.
„Das Einsatzspektrum der Schwarzacher Freiwilligen ist sehr breit“, schildert Ortsfeuerwehrkommandant Markus Buzanich. Er ist seit 16 Jahren Feuerwehrmann, im Zivilberuf Kaminkehrermeister und tauscht im Alarmfall seine schwarze Arbeitskleidung blitzschnell gegen die sandfarbene Einsatzuniform: „Wir haben die Bundesstraße 311, Landesstraßen, einen langen Umfahrungstunnel, ein Unfallkrankenhaus, ein Seniorenzentrum, ein Kraftwerk, die Salzach, den Bahnhof, Industriebetriebe und mehrere Schulen. Das gibt es vielfältige Einsätze für uns Freiwillige.“
Einer der Freiwilligen ist Hauptfeuerwehrmann Manuel Mayr, seit 13 Jahren bei der Feuerwehr. Er wohnt nur eine Minute vom Feuerwehrhaus entfernt und ist einer der ersten im Feuerwehrauto, er rückt auch von seinem Arbeitsplatz aus: „Wenn der Einsatz ausgelöst ist schaue ich am Handy immer zuerst, worum es geht. Ich komme auch aus der Firma, aber da muß ich natürlich fragen, ob ich weg kann. Das geht fast immer, ich muß aber Urlaub oder Zeitausgleich nehmen.“
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Feuerwehrchef Buzanich und Maschinist Mayr sind beide junge Familienväter, ihre Familien lassen sie in den Einsatz, Ehefrauen haben großes Verständnis. Alleine heuer sind die Freiwilligen in Schwarzach 80 Mal nach Notrufen ausgerückt.
Feuerwehrmann sein, das ist bei Markus Buzanich Familienangelegenheit, das liegt in den Genen: „Meine Großväter waren bei der Feuerwehr, mein Vater ist aktiv und ich mußte einfach auch dazu. Mit wurde das in die Wiege gelegt.“
Kamerad Manuel Mayr ist von Anfang begeistert. Er ist eher zufällig zur Feuerwehr gekommen: „Ich habe eine Übung gesehen, das hat mich so beeindruckt, dass ich da sofort mitmachen wollte. Seit 13 Jahren bin ich jetzt dabei. Auch wenn die Einsätze oft sehr schwer sind. Nach meinem ersten Alarm zu einem Verkehrsunfall mussten wir nach einem Frontalzusammenstoß zwei Tote bergen. Da sind Rettungshubschrauber und Pfarrer an den Unfallort gekommen. So etwas vergisst man nie. Aber es gibt auch sehr positive Erlebnisse. Wenn man Menschen helfen kann, retten kann zum Beispiel, wenn die Feuerwehr bei einer Suchaktion mit anderen, eine vermisste, abgängige Frau unverletzt findet. Das ist ein sehr gutes Gefühl.“
Fragt man den Kommandanten und den Hauptfeuerwehrmann nach dem Besonderen in der Feuerwehr, dann antworten beide übereinstimmend: „Kameradschaft, Freundschaft, Zusammenhalt – in der Gemeinde ist jeder für jeden da. Genau wie es im Motto heißt: Unsere Freizeit – für Ihre Sicherheit!“
Die Freiwillige Feuerwehr Schwarzach ist mit der Ortklasse 3 keine große Feuerwehr. Aber die Freiwilligen leisten sehr viel: alleine im letzten Jahr 16.000 ehrenamtliche Stunden für Einsätze, Übungen oder Ausbildung.
„Ö3-Wecker“ mit Robert Kratky, 12. September 2019 (Peter Obermüller)