Verkehr, Auto

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Timeout für Raser

In Estland testet die Polizei eine Alternative zum klassischen Strafzettel für Raser. Wer zu schnell unterwegs ist, kann statt Zahlen eine Zeitstrafe auf einem Parkplatz neben der Straße absitzen.

Auf einer 50 Kilometer langen Strecke zwischen den estnischen Städten Tallin und Rapla kommt die neue Methode seit Ende September zum Einsatz.
Die Dauer der Strafe hängt von der Geschwindigkeitsüberschreitung ab. Wer bis zu 20 km/h zu schnell unterwegs ist, kann statt des Bezahlens der Strafe eine 45-minütige Pause auf einem Parkplatz einlegen. Autofahrer, die zwischen 21 und 40 km/h zu schnell fahren, müssen 60 Minuten pausieren, oder eben eine saftige Strafe bezahlen.

Eine Strafe werde bezahlt und dann schnell wieder vergessen, in Erinnerung bleibt meist nur die Zettelwirtschaft beim Ausfüllen des Mandats, meint die Polizei, deshalb die Idee mit dem Timeout am Straßenrand.

Der Hintergrund ist ernst. 2018 ist die Anzahl der Verkehrstoten und Verletzten signifikant angestiegen. Im Rahmen dieses Tests will die Polizei die Gründe für Geschwindigkeitsübertretungen sammeln und Feedback zu den Strafen erfragen. Und hofft damit auf ein Umdenken bei den Fahrern und damit auch auf mehr Sicherheit auf den Straßen. (KO)

„Willkommen in der Hillerei“ mit Gabi Hiller, 8. Oktober 2019