„Joker“ - Zu viel Mitleid mit dem Bösewicht?

„Joker“ - die Ursprungsgeschichte des legendären Batman-Bösewichts schlägt in den USA derzeit nicht nur Einspiel-Rekorde, sondern sorgt auch für heftige Kontroversen. Ist der Film zu gewalttätig und zeigt er zu viel Empathie mit dem Bösewicht. Sehenswert ist in jedem Fall die Leistung von Joker-Darsteller Joaquin Phoenix meint Ö3-Filmchef P.A. Straubinger.

Inhalt

„Joker“, die Ursprungsgeschichte des berühmt-berüchtigten DC-Schurken basiert auf den traditionellen Mythologien der Figur ist aber dennoch deutlich außerhalb dieser liegend. Sie spielt zu einer Zeit als Bruce Wayne alias Batman noch ein kleiner Junge ist und der Joker noch Arthur Fleck heißt und zuhause bei seiner Mutter lebt, die er aufopfernd pflegt. Arthur Fleck, eindringlich porträtiert von Joaquin Phoenix, zeigt einen Mann, der darum kämpft, in Gothams zerrütteter Gesellschaft seinen Weg zu finden.

Sehnsüchtig danach, das Glück auf seine Seite zu ziehen, versucht er sich als Stand-up-Comedian. Doch schnell findet er heraus, dass jeder Scherz stets auf seine Kosten zu gehen scheint. Eine düstere, allegorische Charakterstudie, in der Arthur – gefangen in einer Abwärtsspirale aus Gleichgültigkeit und Grausamkeit und letztlich Verrat – eine Fehlentscheidung nach der anderen trifft, die zu einer Kettenreaktion von eskalierenden Ereignissen führen.

HIER geht’s zum Trailer auf Youtube!

P.A. Straubingers Filmkritik

Eine Warnung vorweg: „Joker“ ist definitiv nichts für Kinder. Statt einer klassischen Comic-Verfilmung bekommen wir ein düsteres Psychodrama mit unverblümter Gesellschaftskritik und harten Gewaltszenen. Sehenswert ist nicht nur der körnige 70er-Retrolook sondern vor allem die Oscar-reife Performance von Joaquin Phoenix.
„Joker“ polarisiert wie kaum eine andere Comicverfilmung und punktet unbestritten mit seiner schauspielerischen Leistung.

Bringt 8 von 10 brillant-verstörende Movie-Minute-Empfehlungspunkte.

Filminfo

Drama, Krimi. USA 2019. 122 Minuten.
Regie: Todd Phillips
Mit: Joaquin Phoenix, Zazie Beetz, Robert De Niro

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„Ö3-Wecker“ mit Robert Kratky, 10. Oktober 2019