Wien im Winter

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Wien ist unfreundlich, aber lebenswert

Wien ist nach Ansicht von Mitarbeitern, die von Firmen ins Ausland geschickt werden, die drittunfreundlichsten Stadt der Welt. Nur Paris und Kuwait-Stadt haben bei der Expat-Studie schlechter abgeschnitten. Dennoch ist Österreichs Bundeshauptstadt mit Rang 23 von 82 in der Gesamtwertung im vorderen Drittel vertreten.

Das relativ gute Abschneiden - Wien verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr um elf Plätze - ist trotz der wahrgenommenen Unfreundlichkeit unter anderem auf einen Spitzenplatz hinsichtlich der Lebensqualität zurückzuführen. Hier rangiert die Bundeshauptstadt auf Platz fünf und konnte sich damit gegenüber dem Vorjahr um einen Platz verbessern. Wien musste sich lediglich Zug, Tokyo, Taipeh und Zürich geschlagen geben.

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Besonders zufrieden sind die befragten Expats zudem mit der Umweltqualität (3. Platz) und dem Transportwesen (11. Platz). So schätzte ein Umfrageteilnehmer aus der Demokratischen Republik Kongo etwa die „Sauberkeit, Sicherheit und die unkomplizierte Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs“. Aber auch hinsichtlich des Freizeitangebots und des Wetters (17. Platz) muss die Hauptstadt den Vergleich mit anderen Städten nicht scheuen.

Die Hälfte der in Wien lebenden Expats erachtet die Lebenserhaltungskosten als tragbar. Auch in der Kategorie „Finanzen und Wohnen“ schneidet Wien überdurchschnittlich gut ab. So meinten 44 Prozent der Befragten, dass Wohnraum bezahlbar wäre, während im weltweiten Durchschnitt nur 36 Prozent dieser Ansicht sind. Ebenfalls geschätzt werden sichere Arbeitsplätze (22. Platz) und die Work-Life-Balance vor Ort (35. Platz).

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Weit größere Probleme haben Expats damit, sich in der neuen Umgebung einzugewöhnen. Etwas weniger als die Hälfte der Umfrageteilnehmer (45 Prozent) findet nur schwer Freunde, was Wien den 60. Platz im Ranking beschert. 38 Prozent sind der Meinung, dass die Wiener gegenüber Expats unfreundlich wären - weltweit attestierten durchschnittlich 19 Prozent der Befragten den Einheimischen Unfreundlichkeit. Ein möglicher Faktor für das beschwerliche Eingewöhnen könnte der Umstand sein, dass man hierzulande ohne Kenntnis der Landessprache auf so manche Hürde trifft (63. Platz).

Vier asiatische Städte führen das „Expat City Ranking 2019“ an. Taipeh landete nach 2018 erneut auf dem ersten Platz. Dahinter folgen Kuala Lumpur, Ho-Chi-Minh-Stadt und Singapur. Schlüssel zum Erfolg dürfte ein gutes Abschneiden in den Kategorien „Arbeiten in der Stadt“, „Lebensqualität“ sowie „Lebenserhaltungskosten“ sein. Auch fällt es Expats in den bestbewerteten Metropolen verhältnismäßig leicht, sich einzuleben. Am unzufriedensten sind die Befragten in den Städten Kuwait-Stadt, Rom, Mailand, Lagos und Paris.

Die Rangliste beruht auf der diesjährigen „Expat Insider Studie“ des Münchner Unternehmens InterNations. Damit eine Stadt in das Ranking aufgenommen wurde, musste eine Stichprobengröße von mindestens 50 Teilnehmern gegeben sein. Herangezogen wurden Bewertungsfaktoren wie Lebensqualität, Eingewöhnung vor Ort, Berufsleben, Finanzen und Wohnungsmarkt.

(APA, PK)