Asylwerber in Lehre können aufatmen

Junge, integrationswillige und fleißige Asylwerber, die von den Betrieben hierzulande dringend gebraucht werden, können jetzt erstmal aufatmen. Heute wird im Nationalrat nämlich beschlossen, dass Lehrlinge mit einem negativen Asylbescheid nicht mehr abgeschoben werden.

ÖVP, SPÖ, Grüne und NEOS haben sich bereits im Vorfeld zur heutigen Plenarsitzung über die letzten Details der „Asylwerber in Lehre“-Regelung geeinigt. Die Frist für die Ausreiseverpflichtung beginnt künftig erst nach Abschluss der Lehre bzw. nach der Lehrabschlussprüfung.

Vor allem die Grünen sehen in dem Vier-Parteien-Kompromiss einen „wichtigen Schritt in die richtige Richtung“, meint etwa Oberösterreichs Landesrat Rudi Anschober, der sich mit seiner Initiative „Ausbildung statt Abschiebung“ seit zwei Jahren um eine Lösung in dieser Frage bemüht.

Vielen Lehrbetrieben geht der Kompromiss aber noch nicht weit genug. Sie sehen keinen Sinn darin, zuerst Asylwerber kostspielig auszubilden, wenn sie unmittelbar danach sofort abgeschoben werden. Ähnlich sieht das auch Thomas Scheubmayr, Geschäftsführer der ABC Dachlackierer & Maler GmbH in Linz. Er hat jahrelang vergeblich Lehrlinge gesucht und schließlich zwei Asylwerbern aus Afghanistan eine Chance gegeben.

Ö3-Reporter Jürgen Freimuth hat den Betrieb besucht:

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„Ö3-Wecker“ mit Robert Kratky, 11. Dezember 2019 (JF)