Protestschilder der VS Lustenau

Lisa Maria Rümmele

Volksschule Lustenau will keine Noten vergeben

Es erinnert ein bisschen an Asterix. Eine unbeugsame Volksschule in Lustenau in Vorarlberg wehrt sich gegen die Rückkehr zur Notenpflicht und widersetzt sich der Obrigkeit. Die vorige Regierung aus ÖVP und FPÖ hat beschlossen, dass es an Volkschulen wieder Noten von 1-5 geben muss.

Die Lehrer des reformpädagogischen Teils der Lustenauer Volksschule Kirchdorf wehren sich gegen die Verordnung, wieder Noten verteilen zu müssen. Sie setzen das verpflichtende Notensystem beim Semesterzeugnis einfach nicht um und verteilen aus Protest in dritten Klassen nur Zweier. „Du bist gut. Und so viel mehr als eine Note“ lautet der Slogan des Protests. Damit wollen sie erreichen, dass die alternative Beurteilung zusätzlich zu den Ziffernnoten wieder eingeführt werden kann.

Am Mittwoch gab es konstruktive Gespräche und viele Reaktionen in Vorarlberg:

Protestschilder der VS Lustenau

Lisa Maria Rümmele

In einer ersten Reaktion droht die Bildungsdirektion aber mit dienstrechtlichen Konsequenzen - sollte die Aktion tatsächlich umgesetzt werden.
Die Rechtslage sei klar und müsse eingehalten werden. Jetzt soll es aber eine erste Annäherung geben, bereits am Mittwochvormittag wollen sich Schule und Bildungsdirektion zusammen setzen und ihre Argumente austauschen.
Es kommt also Bewegung in das Ganze, die Diskussion rund um das Thema Schulnoten ist neu entfacht.

Protestschilder der VS Lustenau

Lisa Maria Rümmele

Die Volksschule Kirchdorf ist mit ihrem Widerstand nicht alleine, viele andere Schulen in Österreich haben offenbar sehr gute Erfahrungen mit alternativen Beurteilungsformen gemacht – genauso wie Eltern und SchülerInnen selbst. Eine Anfang Jänner initiierte Online-Petition hat schon über 6000 Stimmen gegen den Notenzwang gesammelt.

„Ö3-Wecker“ mit Philipp Hansa, 30. Jänner 2020 (Lisa Maria Rümmele)