Marco Schwarz und Henrik Kristoffersen in Schladming beim Nightrace 2020

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So hat es die Flitzerin auf die Piste geschafft

Henrik Kristoffersen hat gestern Abend zum vierten Mal den Slalom in Schladming gewonnen und hat damit den Rekord von Benjamin Raich eingestellt.

Das hat sich Marco Schwarz und der ÖSV bestimmt anders vorgestellt. Im ersten Durchgang hat es noch sehr vielversprechend für den 24-jährigen Kärntner ausgesehen: Der Mann mit Bart fährt vor fast 40.000 Fans als Erster auf die mit Flutlicht ausgeleuchtete Planai und löst tosenden Jubel aus. „Das Gefühl war sehr gut. Oben weg war es ein bisschen nebelig, aber ich habe den Durchblick gehabt“, meinte Schwarz.
Mit einem Vorsprung von 0,14 Sekunden auf den zweitplatzierten Henrik Kristoffersen geht es in die Entscheidung. Doch dann platzt der Traum vom Heimsieg schon nach wenigen Toren. „Es ist natürlich sehr schade. Ich wollte das gewinnen, ich wollte das nach Hause fahren. Ich habe attackiert. Wenn man attackiert, dann können Fehler passieren. Heute ist es halt sehr bitter“, sagt ein enttäuschter Schwarz im ORF-Interview.

Marco Schwarz beim Nightrace in Schladming 2020

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Henrik Kristoffersen setzt bei seinem zweiten Durchlauf alles auf eine Karte und verwandelt mit einem Husarenritt einen Rückstand von 0,33 Sekunden in einen Vorsprung. Damit gewinnt der 25-Jährige nach 2014, 2015 und 2016 zum vierten Mal in Schladming.
„Nach dem Fehler war der Kopf weg, da war es nur noch gerade, gerade, gerade“, sagt Kristoffersen zu seinem Missgeschick und fragte: „Wie ist es möglich, mit so einem Fehler ein Rennen zu gewinnen?“

Henrik Krsitofferson beim Nightrace in Schladming 2020

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Durch den Ausfall von Schwarz setzt es für die ÖSV-Herren eine herbe Enttäuschung. Erst zum vierten Mal in der Geschichte des Nightrace ist kein Österreicher auf dem Podest. Michael Matt belegt als bester Österreicher ex aequo mit zwei weiteren Läufern nur den 15. Rang (+1,77). Manuel Feller muss sich mit Platz 18 (+1,94) begnügen. Fabio Gstrein ist in der Entscheidung ausgeschieden. Das ist das shlechteste ÖSV-Abschneiden in einem Herren-Weltcup-Slalom seit Alta Badia 2006.

Skandal: Flitzerin sorgt für Aufregung in Schladming

Eine nur spärlich bekleidete Frau ist im zweiten Durchgang während der Fahrt des Italieners Alex Vinatzer auf die Strecke gelaufen und hat unmittelbar vor dem Südtiroler die Zeitnahme im Ziel ausgelöst. Durch die zu früh ausgelöste Zeit hat sich Vinatzer in Führung gefühlt, kurz darauf wurde die Zeit aber korrigiert und er ist auf dem sechsten Platz gelandet.

Flitzerin beim Nightrace in Schladming 2020

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Die Flitzerin hat ein Schild hochgehalten, auf dem „RIP Kobe 24 #Legend“ zu lesen war. Der Ex-NBA-Star ist am Wochenende bei einem Hubschrauberabsturz in Kalifornien ums Leben gekommen.

In einem Video das jetzt aufgetaucht ist, ist zu sehen, wie es die Flitzerin durch alle Asperrungen und letztlich bis ins Zielstadion geschafft hat.

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Viele Besucher haben noch lautstark nach Securities gerufen, als die Amerikanerin durch die Absperrungen geklettert ist. Die Flitzerin schafft es aber tatsächlich bis ins Zielgelände, ehe sie dort von den Securities weggebracht wird.

Bei der Flitzerin handelt es sich um keine Unbekannte. Auf Instagram hat Kinsey Wolanski am Tag vor dem Nightrace Storys gepostet, die sie in Salzburg zeigen. Wolanski hatte schon beim Champions-League-Finale 2019 das Feld gestürmt.

Nachdem Nightrace ist vor der Ö3-Ski-Challenge. Klick dich hier rein, wenn du wissen willst, wie und ob unsere TeilnehmerInnen den Weltcup Hang gefahren sind.

„Ö3-Wecker“ mit Philipp Hansa, 28. Jänner 2020 (Stephanie Hausladen/APA/AFP)