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10 Tipps zum Umgang mit Kids & Internet
Wie sich zeigte, gibt es in Haushalten mit Kindern unter sechs Jahren heute durchschnittlich vier bis fünf internetfähige Geräte. 81 Prozent der Drei- bis Sechsjährigen nutzen internetfähige Devices zumindest gelegentlich - 2013 waren es noch 41 Prozent. Somit ist in dieser Altersgruppe eine Verdoppelung festzustellen. Von den bis Sechsjährigen schauen fast drei Viertel (73 Prozent) Videos, 61 Prozent Fotos, 58 Prozent hören Musik und die Hälfte (51 Prozent) spielt.
Immer öfter fungiert das Netz als „digitaler Schnuller“: Durchschnittlich kommen Kinder im Alter von einem Jahr erstmals mit digitalen Medien in Kontakt. 72 Prozent der Eltern geben an, dass ihr Sprössling sogar jünger war, als es zum ersten Mal ein internetfähiges Gerät verwendet hat. Für jeden zehnten Drei- bis Sechsjährigen ist Videoschauen vor dem Einschlafen unverzichtbar.
Medienerziehung als Herausforderung im Familienalltag
Zu den damit verbundene Herausforderungen für Familien in Sachen digitale Mediennutzung zählt auch das Verhalten des Umfelds: 17 Prozent der Kinder beschweren sich, das die Erwachsenen zu viel Zeit mit digitalen Geräten verbringen würden. Drei Viertel sind sich ihrer Vorbildwirkung bewusst. Jeder fünfte Elternteil gestand ein schlechtes Gewissen ein, weil sie ihr Kind zu oft mit dem Internet still beschäftigen. Der Umgang mit digitalen Medien und den Allerjüngsten will gelernt sein. Deshalb unterstützt Saferinternet.at Eltern und PädagogInnen mit Tipps und Empfehlungen für den Familienalltag.

Sigrid Olsson / PhotoAlto / picturedesk.com
Kid & Internet - 10 Tipps für Eltern
1. Genieße die gemeinsame Zeit
Lege dein Handy beim Spielen mit deinem Kind zur Seite und schenke ihm deine volle Aufmerksamkeit. Du wirst diese exklusiven Momente früh genug missen.
2. Sei ein gutes Vorbild
Dein Kind lernt von dir und ahmt nach, was du tust. Zeig deinem Kind von Anfang an, wie man auch ohne Handy und andere digitale Geräte mit Langeweile umgehen kann.
3. Mach die Geräte kindersicher
Wähle wenige, gute Angebote für dein Kind aus. Sperre In-App-Käufe und Content-Dienste, um ungeplante Kosten zu verhindern.
4. Wähle geeignete Apps
Diese sollen dein Kind in seiner Entwicklung unterstützen, anregen und sicher sein. Dabei sind kostenpflichtige Apps für dein Kind oft besser, da Datenmissbrauch und Werbung weniger wahrscheinlich sind.
5. Stelle klare Regeln auf
Diese können z.B. den zeitlichen Umfang, den Zeitpunkt und die genutzten Inhalte betreffen. Achte auf die Einhaltung der Regeln. Wichtig ist, dass dein Kind diese nachvollziehen und befolgen kann. Um die Akzeptanz zu erhöhen, hilft es, auch für Eltern Regeln aufzustellen.
6. Nutze digitale Medien nicht als Babysitter
Zögern Sie bei den Allerjüngsten die Nutzung digitaler Medien möglichst hinaus. Setzen Sie diese dann auch nur in Ausnahmen zur Beruhigung und bei Langeweile ein.
7. Ausgewählte Fotos nur an bestimmte Kontakte schicken
Überlege gut, bevor du Fotos deines Kindes über WhatsApp, Instagram und andere soziale Netzwerke verbreitest. Akzeptiere ein „Nein“ deines Kindes, wenn dieses nicht fotografiert werden möchte, und frage es, bevor du ein Foto über WhatsApp oder andere Plattformen teilst.
8. Achte auf Zeichen
Wann ist deinem Kind das Spielen/Videoschauen zu viel? Wenn du merkst, dass dein Kind unruhig wird oder von der Mediennutzung überfordert ist, schreite ein. Biete konkrete Alternativen an und unterstütze so dein Kind.
9. Bleib ruhig
Streiten will gelernt sein, nicht aus allem muss ein Drama werden. Erkläre deinem Kind deine Bedenken – es ist wichtig, dass dein Kind versteht, warum es gewisse Dinge nicht tun darf.
10. Habe Spaß
Vergiss nicht, dass die Mediennutzung vor allem eines für dich und dein Kind bedeuten sollte: Spaß. Erforsche das Angebot gemeinsam mit deinem Kind. So hast du automatisch auch ein besseres Bild von dem, was dein Kind in der Online-Welt macht.
„Ö3-Wecker“ mit Robert Kratky, 7. Februar 2020 (APA/Shin Chang)