Ö3-Reporter Peter Obermüller mit chinesischen Touristen in Hallstatt

Hitradio Ö3/Peter Obermüller

Corona-Virus: Touristen aus China bleiben aus

Wo sind die chinesischen Urlauber? Kaum mehr im bei Chinesen so beliebten Salzkammergut. Das zeigt ein Lokalaugenschein.

Dutzende Busse mit Touristen aus China sind jeden Tag allein in Hallstatt in den letzten Jahren gezählt worden, jetzt kommen nur mehr vereinzelt Gäste aus China an den Hallstättersee. Ö3-Reporter Peter Obermüller hat viele Touristen getroffen, Chinesen – erst nach langer Suche.

Das ist man in den Straßen und Gassen in Hallstatt anders gewohnt. Die Touristen, die sich am Wasser und vor den Bergen in Selfie-Position stellen, Katzen und Schwäne fotografieren, Einheimische in Dirndl und Lederhose knipsen und Schlüsselanhänger mit Edelweiss kaufen, stammen aus vielen fernen Ländern, aber nicht mehr aus China. Sie kommen aus Südkorea, Japan, Vietnam – auch aus dem Arabischen Raum. Alexander Scheutz ist der Bürgermeister hier in Hallstatt, 764 Einwohner, 700 Gästebetten, voriges Jahr haben hier noch 21.000 Chinesen übernachtet. Die größte Touristengruppe bei Gesamt-145.000 Gäste-Übernachtungen in der Region. „Es sind sehr wenig unterwegs. Sie dürfen derzeit nicht mehr China ausreisen. Das gefällt uns nicht, weil wir den Grund – diese Viruserkrankung - nicht mögen. Für die Bewohner hier in Hallstatt ist es aber eine kleine Entspannung, weil nicht so große Massen an chinesischen Touristen kommen.“

Ö3-Reporter Peter Obermüller mit Hallstatts Bürgermeister Alexander Scheutz

Hitradio Ö3/Peter Obermüller

Und dann doch nach stundenlangem Suchen – ein Erfolg: Che Ming und Swi Ing - zwei Freundinnen aus Cheng-Du – einer 16 Millionen-Stadt in der Provinz Sichuan und ein Freund sind für zwei Tage in Hallstatt. Corona-Virus? Sie selbst haben keine Angst davor – Sorgen gelten eher den Familien daheim. Hier in Österreich sind die drei ganz überrascht, dass die Menschen trotz Allem so freundlich sind.
Gesundheitliche Bedenken mit Chinesen haben die Einheimischen hier nicht – das Geschäft wird jetzt mit anderen Nationen gemacht – obwohl kleine Vorkehrungen gibt es, im Umgang mit chinesischen Gästen.

Monika Wenger, Besitzerin des Seehotels Grüner Baum, einem Vier-Sterne-Haus mit 30 Zimmer und Touristen aus 72 Nationen:
„Wir haben unsere Mitarbeiter geschult, wegen der Gefahr einer Tröpfcheninfektion, dass sie entsprechenden Abstand halten und sich auch immer wieder die Hände desinfizieren. Ich habe keine Sorgen.“

Chinesische Touristen in Hallstatt

Hitradio Ö3/Peter Obermüller

Zu viele Chinesen waren in den letzten Jahren für die Bewohner hier in Hallstatt eine Belastung, zu wenige sind auch aber auch nicht recht. So hoffen die Menschen hier im Salzkammergut, dass der Corona-Virus bald Geschichte ist.

Guten Morgen am Sonntag mit Martina Rupp, 16. Februar 2020 (Peter Obermüller)