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Handy-Tracking im Kampf gegen Corona?

Derzeit wird diskutiert, ob im Zuge des Coronavirus die Bewegungsdaten von Smartphones ausgewertet werden sollen. Sinnvoll oder nicht?

Infiziert man sich dieser Tage mit dem neuartigen Coronavirus, müssen Infektionsketten rekonstruiert werden. Informationen darüber, wo sich Betroffene wann aufgehalten haben und mit wem sie engen Kontakt hatten, sind bei der Eindämmung der Ausbreitung enorm wichtig.
Handy Tracking, dass zum Beispiel die Verbreitung einer Infektion eindämmen soll, funktioniert optimal nur bei Verbindung aller Datenquellen sagt der Journalist und Ex-Kommunikationschef von Magenta, Helmut Spudich im Ö3-Interview. Die Daten müssten von den Handynetz-Betreibern kommen und vor allem von Google und Facebook. Die Datenmenge ist dabei enorm.

App-Symbol für Facebook auf einem Smartphone

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In Österreich hat der Mobilfunk-Dienst A1 der Regierung anonymisierte Bewegungsprofile zur Verfügung gestellt. So soll beispielsweise kontrolliert werden, ob die dort verhängte Ausgangssperre eingehalten wird. Dass das langfristig mit den jetzigen Datenschutzbestimmungen gesetzeskonform ist, bezweifeln aber viele. Allerdings sehen die Gesetze zur Eingrenzung von Epidemien bei Gefahr sehr weitreichende Eingriffe in unsere Grundrechte vor, etwa, dass die Versammlungsfreiheit beschnitten wird, sagt der Medienjournalist Helmut Spudich.

In dem neuen Buch „Der Spion in meiner Tasche: Was das Handy mit uns macht und wie wir es trotzdem benutzen können“ (edition a) erklärt Helmut Spudich, in welchem Ausmaß moderne Handys uns Nutzerinnen und Nutzer überwachen, zeigt aber auch auf, wie man sie trotzdem verwenden kann und sogar sollte, gerade auch in diesen speziellen Zeiten.

Ö3-Supersamstag mit Tom Filzer, 21. März 2020 (TW)