Kondensstreifen und ein Flugzeug am Himmel

JFK / EXPA / picturedesk.com

Wettervorhersagen nicht mehr so präzise: Flugzeuge fehlen

Durch den eingeschränkten Flugverkehr durch die Corona-Krise werden auch die Wettervorhersagen weniger genau. Flugzeuge liefern normalerweise während des Flugs Wetterdaten an Meteorologen.

Flugzeuge messen mit ihren Sensoren während des Flugs (bei Start, Landeanflug und auch dazwischen) die ganze Zeit Wind, Temperatur und Feuchtigkeit. Diese Daten schicken sie dann an das Europäische Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage, nach Reading in Großbritannien. Dort werden sie dazu verwendet, die Daten über den Ist-Zustand der Atmosphäre anzureichern. Je besser man den Ist-Zustand der Atmosphäre kennt, desto besser ist die Qualität der Wettermodelle, die ja in die Zukunft rechnen, sprich Prognosen erstellen.

Wetterballon

Michael Staudt / Visum / picturedesk.com

Datenloch in 10 km Höhe

Besonders betroffen ist die Windvorhersage in rund 10 Kilometern Höhe. Da sind die Prognosen jetzt um bis zu 15% weniger genau. Die meisten Flugzeuge fliegen in dieser Höhe und die Information von den Flugzeugen jetzt fehlt.

Wetterballons als Ersatz

Um diese Ungenauigkeit auszugleichen schicken die Wetterdienste in Europa - in Österreich die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik - jetzt mehr Wetterballons in die Luft. 4 mal am Tag, statt wie bisher 2 mal am Tag, wird ein Ballon hinaufgelassen. Wetterballons messen ebenfalls mit kleinen Sensoren Temperatur, Feuchte und indirekt Wind in allen Höhen, liefern damit also jene Info, die sonst von den Flugzeugen kommen würde.


Der „Ö3-Wecker“ mit Robert Kratky, 3. April 2020 (Carmen Schüssling)